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Heidi Reichinnek und Sören Pellmann: Nach Kampfabstimmung: Bundestagslinke bekommt neue Doppelspitze

Heidi Reichinnek und Sören Pellmann: Nach Kampfabstimmung: Bundestagslinke bekommt neue Doppelspitze

Heidi Reichinnek und Sören Pellmann: Nach Kampfabstimmung: Bundestagslinke bekommt neue Doppelspitze

Heide Reichinnek (linksaußen) und ihr Kollege Sören Pellmann (rechtsaußen) stellen sich nach gewonnener Wahl zum Linken-Gruppenvorsitz der Presse im Bundestag Foto:picture alliance/dpa | Carsten Koall
Heide Reichinnek (linksaußen) und ihr Kollege Sören Pellmann (rechtsaußen) stellen sich nach gewonnener Wahl zum Linken-Gruppenvorsitz der Presse im Bundestag Foto:picture alliance/dpa | Carsten Koall
Heide Reichinnek (linksaußen) und ihr Kollege Sören Pellmann (rechtsaußen) stellen sich nach gewonnener Wahl zum Linken-Gruppenvorsitz der Presse im Bundestag Foto:picture alliance/dpa | Carsten Koall
Heidi Reichinnek und Sören Pellmann
 

Nach Kampfabstimmung: Bundestagslinke bekommt neue Doppelspitze

„Bewegungslinke“ gegen Sozialreformer, Parteivorstand gegen Abgeordnete – die Gemengelage in der Bundestagslinken bleibt auch nach dem Weggang von Sahra Wagenknecht unübersichtlich. Kommt die nächste Spaltung?
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BERLIN. Die Linke im Bundestag hat mit Heidi Reichinnek und Sören Pellmann eine neue Doppelspitze gewählt. „Wir haben nicht so viele Chancen, und wir kriegen es nur gemeinsam hin“, mahnte der 47jährige Pellmann am Montag laut dem Neuen Deutschland nach der Sitzung der 28köpfigen Parlamentariergruppe.

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Die Parteivorsitzenden Martin Schirdewan und Janine Wissler hatten sich vor dem Termin für eine „integrative Lösung“ ausgesprochen, die möglichst breit getragen werde. Ihre beiden Wunschkandidaten Clara Bünger und Ates Gürpinar unterlagen Reichinnek und Pellmann aber in mehreren Kampfabstimmungen knapp.

Sozialpolitischer Flügel setzt sich gegen „Bewegungslinke“ durch

Zunächst verlor Bünger mit 14 zu 13 Stimmen – Petra Pau konnte aus Krankheitsgründen nicht an dem Votum teilnehmen – gegen Reichinneck, danach in gleicher Weise gegen Pellmann. Gürpinar zog seine Kandidatur im Laufe der Sitzung wieder zurück. Die die Kampfabstimmung begleitenden Diskussionen sollen sich laut dem Deutschlandfunk anderthalb Stunden gezogen haben.

Als kommissarischer Bundesgeschäftsführer steht Ates Gürpinar Wissler und Schirdewan sehr nahe. Reichinnek auf der anderen Seite, die mit über 143.000 Followern auf TikTok eine der reichweitenstärksten Politikerinnen der Linksgruppe ist, galt als Wunschkandidatin des einstigen Fraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch.

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Reichinnek will soziale Arbeit und Politik miteinander verflechten

Die 35jährige stammt aus Obhausen bei Halle und ist seit 2015 Mitglied der Linkspartei, zunächst zwischen 2016 und 2021 als Kommunalpolitikerin im Stadtrat von Osnabrück. Wie Pellmann auch gehört sie eher dem sozialpolitisch orientierten Flügel der Partei an. „Wenn ich eine 40-Stunden-Woche habe, Kinder habe, Leute pflegen muß und dann auch noch gegen meine Mieterhöhung kämpfen muß – irgendwann schaffe ich das nicht mehr. Und dafür brauche ich Menschen, die für mich da sind und das für mich durchkämpfen“, formulierte sie ihr politisches Mantra in einem unlängst in den sozialen Medien veröffentlichten Video.

Der 47jährige Pellmann seinerseits trat bereits 1993 der damaligen PDS bei und trat noch vor etwas mehr als einem Jahr gemeinsam mit der geschaßten Parteirebellin Sahra Wagenknecht auf. Bünger und Gürpinar hingegen stehen eher für die klima- und migrationspolitisch aufgestellte „Bewegungslinke“.

Der Parteivorstand geht damit geschwächt aus der Abstimmung hervor. „Wir haben eine Wahl gehabt, die beiden sind demokratisch gewählt worden und jetzt arbeiten wir gemeinsam daran, die Partei wieder nach vorn zu bringen“, kommentierte Janine Wissler das Votum. 2022 waren Reichinnek und Pellmann gegen Wissler und Schirdewan ohne Erfolg bei der Wahl zum Parteivorstand angetreten. (fw)

Heide Reichinnek (linksaußen) und ihr Kollege Sören Pellmann (rechtsaußen) stellen sich nach gewonnener Wahl zum Linken-Gruppenvorsitz der Presse im Bundestag Foto:picture alliance/dpa | Carsten Koall
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