HAMBURG. Die Hamburger CDU hat die regelmäßigen öffentlichen Gebete vor geschlossenen Blauen Moschee scharf kritisiert. „Es geht nicht an, daß für Predigten jeden Freitag Straßen gesperrt werden und ein großes Polizeiaufgebot anrücken muß“, sagte Landes- und Fraktionschef Dennis Thering der dpa. „Das darf kein Dauerzustand werden.“
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte den Betreiber der Blauen Moschee, das „Islamische Zentrum Hamburg“ (IZH) und seine fünf Teilorganisationen Ende Juli dieses Jahres verboten. Dies bewertete Thering grundsätzlich als positiv.
Jedoch bemängelte er: „Der Senat hätte die Folgen dieses laut Bürgermeister (Peter) Tschentscher (SPD) gut vorbereiteten Verbots der Blauen Moschee vorher bedenken müssen und eine Belastung für die unmittelbaren Anwohner von vornherein unterbinden müssen.“ Daß das grün-rote Bezirksamt Hamburg-Nord die öffentlichen Gebete dulden wolle, bis die rechtlichen Prüfungen abgeschlossen sind, zeige, „daß das Gegenteil der Fall ist“.
Anwohner von Gläubigen vor Moschee genervt
Der Kampf gegen den politischen Islam sei noch lange nicht abgeschlossen. „Neben einer weiteren Verstärkung des Verfassungsschutzes geht es vor allem auch darum, mit Aufklärung und Bildung weiteren Radikalisierungen entgegenzutreten“, sagte Thering. „Wir dürfen den Islamismus auf unseren Straßen nicht akzeptieren.“
Dem Hamburger Abendblatt zufolge hatten sich Anwohner des Viertels über Lärmbelästigungen und Straßensperrungen im Zuge der öffentlichen Gebete beschwert. Erst am Freitag hatten etwa 100 Gläubige auf der Straße vor der abgesperrten Moschee gebetet. „Wir werden uns versammeln. Wenn man es uns hier verbietet, werden wir es woanders machen – nicht um zu provozieren, sondern weil wir wissen, daß es unser Recht ist, unsere Gebete auszuführen“, zitiert die dpa einen Prediger.