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Spionageverdacht: Die lange Vorgeschichte im Fall Maximilian Krah

Spionageverdacht: Die lange Vorgeschichte im Fall Maximilian Krah

Spionageverdacht: Die lange Vorgeschichte im Fall Maximilian Krah

In Nöten: Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, tat vor einem Jahr den Spionageverdacht gegen seinen Mitarbeiter als "lügen" ab. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Jean-Francois Badias
In Nöten: Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, tat vor einem Jahr den Spionageverdacht gegen seinen Mitarbeiter als "lügen" ab. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Jean-Francois Badias
In Nöten: Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, tat vor einem Jahr den Spionageverdacht gegen seinen Mitarbeiter als „Lügen“ ab. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Jean-Francois Badias
Spionageverdacht
 

Die lange Vorgeschichte im Fall Maximilian Krah

Seit einem Jahr gibt es in konservativen Kreisen den Verdacht gegen den mutmaßlichen China-Spion im Büro Maximilian Krahs. Doch der AfD-Politiker tat die Vorwürfe als „Lügen“ ab.
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BRÜSSEL/DRESDEN. Als der Generalbundesanwalt in der Nacht zu Dienstag Jian G. wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit in Dresden festnehmen ließ, hatte sich gerade ein Bericht des European Conservative gejährt. Die Überschrift am 18. April 2023 lautete: „Beschwerden über Europaabgeordneten Maximilian Krah tauchen auf“.

„Wir wurden bestätigt“, sagte der Chefredakteur der Plattform, Alvino-Mario Fantini, nun der JUNGEN FREIHEIT. Denn bereits damals geriet G., der chinesischstämmige Mitarbeiter des AfD-Spitzenkandidaten Maximilian Krah, ins Zentrum eines Verdachts, der nicht eindeutig, aber doch zwischen den Zeilen für jeden verständlich ausgesprochen wurde.

„Hochrangige Beamte des Europäischen Parlaments“, hieß es da, hätten dem Magazin gegenüber „ihre Besorgnis über die Rolle eines langjährigen Mitarbeiters des AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah sowie über Krahs eigene Integrität“ geäußert. Das Magazin kritisierte den Politiker wegen „seiner umfangreichen Geschäftsbeziehungen zur regierenden Kommunistischen Partei Chinas“.

Krah nannte Vorwürfe „Verleumdungsgeschichte“

Dessen Mitarbeiter G. wird darin mit vollem Namen genannt. Er errege den „Verdacht seiner Kollegen wegen seiner mangelnden Englisch- und Deutschkenntnisse, seiner aggressiven pro-chinesischen Lobbyarbeit und seiner regelmäßigen Verbindungen zu unbekannten chinesischen Delegationen im Parlament“.

Noch am selben Tag bezeichnete Krah via X den Text als „Verleumdungsgeschichte“. G. spreche sehr wohl „fließend Deutsch und Englisch“. Über seinen Mitarbeiter „wird munter gelogen“, schrieb der aktuelle AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl damals.

So reagierte Krahs auf den kritischen Bericht über seinen Mitarbeiter Jian G.
So reagierte Krah auf den kritischen Bericht über seinen Mitarbeiter Jian G.

Eine namentlich genannte Quelle in dem European Conservative-Text ist Krahs damaliger Fraktionskollege Nicolaus Fest. Zu den Bedenken hinsichtlich der Rolle von Jian G. sagte er: „Es gibt keinen Rauch ohne Feuer.“ Es gebe niemanden in der AfD-Delegation in Brüssel, der „glaubt, daß G. da ist, um die Ziele der AfD voranzutreiben“.

„Einkommen aus anderen Quellen aufgestockt“

Fest erklärte, keiner aus der AfD außer Krah wisse, „was G. tut, niemand hat Kontakt zu ihm“. Und dann folgen im Rückblick entscheidende Sätze: „Gerüchten zufolge erhält er die niedrigste verfügbare Besoldungsgruppe. Sollte sich herausstellen, daß dies wahr ist, wirft dies nicht nur weitere Fragen auf, sondern deutet auch darauf hin, daß sein Einkommen wahrscheinlich aus anderen Quellen aufgestockt werden könnte.“

Der Generalbundesanwalt glaubt, diese anderen Quellen kommen aus dem kommunistischen Machtapparat in China. G. soll an den Geheimdienst europäische und deutsche Exildissidenten verraten haben. Außerdem habe er mutmaßlich interne Vorgänge im Europäischen Parlament ausgespäht.

Krah lehnt derweil einen Verzicht auf seine Spitzenkandidatur für die Europawahl ab: „Mir wird kein Fehlverhalten vorgeworfen. Wir müssen aufklären, was tatsächlich wahr ist“, sagte Krah dem Magazin Politico. „Ich werde jetzt nicht für das vermeintliche Fehlverhalten meines Mitarbeiters in Sack und Asche gehen.“ (fh)

In Nöten: Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, tat vor einem Jahr den Spionageverdacht gegen seinen Mitarbeiter als „Lügen“ ab. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Jean-Francois Badias
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