BERLIN. Im vergangenen Jahr hat der deutsche Staat 525,7 Millionen Euro Kindergeld ins Ausland überwiesen. Dies ist erneut mehr als im Vorjahr. 2022 waren es noch 465,3 Millionen – ein weiteres Plus um 13 Prozent.
Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten René Springer hervor. Demnach mußte der deutsche Steuerzahler für rund 313.000 Kinder im Ausland Kindergeld zahlen. Die meisten davon – 307.000 Kinder – leben in der Europäischen Union.
Besonders profitiert hat Polen, wo 171.000 Kinder vom deutschen Staat Geld erhielten. Auch Rumänien, Tschechien, Kroatien oder Frankreich gehören zu den größten Empfängern.
Weniger Kindergeld für Familien in Deutschland
Insgesamt ist die Zahl der im Ausland versorgten Kinder allerdings von 324.000 im Vorjahr um 11.000 gesunken. Allerdings hatte die Bundesregierung das Kindergeld im vergangenen Jahr auf 250 Euro pro Monat und Kind angehoben. Daher ergeben sich die Mehrausgaben.
Während die Zuwendungen an Kinder im Ausland stiegen, erhielten in Deutschland lebende Familien trotz der Erhöhungen 78 Millionen Euro weniger Kindergeld.
Ausländer, die in Deutschland wohnen, beziehen Kindergeld, wenn sie die Staatsbürgerschaft eines EU-Landes haben oder eines anderen Staates mit entsprechenden Vereinbarungen wie beispielsweise der Türkei, Serbien oder Marokko. Außerdem müssen sie entweder sozialversicherungspflichtig beschäftigt oder unfreiwillige arbeitslos sein. Auch anerkannte Flüchtlinge und Asylberechtigte erhalten Kindergeld. (fh)