BERLIN. Mehr als drei Viertel der Deutschen sind für eine Obergrenze für Asylbewerber. 76 Prozent der Bürger wollen die Zahl der Migranten begrenzen, 18 Prozent sind dagegen und sechs Prozent unentschlossen, wie aus einer aktuellen, repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Bild-Zeitung hervorgeht.
Hintergrund sind Äußerungen von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) von Anfang März dieses Jahres, wonach Deutschland „eine große Integrationsanstrengung“ habe. Er forderte daher: „50.000 oder 60.000 Flüchtlinge pro Jahr – mehr können das erst mal für die nächsten Jahre nicht sein.“
Deutschland hat höchste Asyl-Zahlen seit 2016
Laut Kretschmer ist diese Obergrenze bis 2030 notwendig, um Deutschlands Aufnahmekapazitäten nicht zu gefährden. „Wenn Sie in die Kommunen schauen, wenn Sie sich anschauen, wie viele Integrationskurse gibt es und wie viele Deutschkurse, wie es in den Schulen aussieht – dann müssen wir diese Integrationsanstrengungen erst einmal leisten“, mahnte Kretschmer.
Ende Februar hatten neue Zahlen der Asylagentur der Europäischen Union ergeben, daß 2023 mehr als 1,1 Millionen Asylerstanträge in der EU gestellt wurden – was dem höchsten Stand seit 2016 entspricht. Mit mehr als 334.000 Anträgen bleibt Deutschland das Hauptzielland, gefolgt von Frankreich mit 167.000 Anträgen. (st)