WIESBADEN. Im vergangenen Jahr hat es mit fast 1,5 Millionen Einwanderern eine so hohe Nettozuwanderung nach Deutschland gegeben wie seit Beginn der Aufzeichnungen 1950 nicht. Gegenüber dem Jahr 2021,mit 329.000 mehr Zuzügen als Fortzügen, war der Überschuß laut dem Statistischen Bundesamt damit mehr als viermal so hoch.
2022 wurden rund 2 666 000 Zuzüge und 1 204 000 Fortzüge über deutsche Grenzen erfasst. Mit 1 462 000 mehr Zuzüge als Fortzügen lag der Wanderungsüberschuss mehr als viermal so hoch wie im Vorjahr (329 000). Das war die höchste #Nettozuwanderung seit 1950: https://t.co/jrhgm6oJfp pic.twitter.com/QZIssrR66v
— Statistisches Bundesamt (@destatis) June 27, 2023
„Insgesamt wurden im Jahr 2022 rund 2.666.000 Zuzüge und 1.204.000 Fortzüge über die Grenzen Deutschlands erfaßt. Im Vorjahr waren es noch rund 1.323.000 Zuzüge und 994.000 Fortzüge“, bilanzierten die Statistiker am Dienstag. Der neuerliche Anstieg sei vor allem auf ukrainische Kriegsflüchtlinge zurückzuführen.
Auswanderungsziele sind USA, Schweiz und Österreich
„Deutliche Anstiege der Nettozuwanderung verzeichnete die Statistik auch aus Syrien (2022: 68.000, 2021: 41.000) sowie aus Afghanistan (2022: 55.000, 2021: 31.000) und der Türkei (2022: 49.000, 2021: 19.000)“, erläuterte das Bundesamt weiter. Die Zuwanderung aus EU-Staaten sei hingegen nur „moderat“ angestiegen. Aus der EU seien knapp 87.000 Zuzüge erfaßt worden. Die Spitzenreiter dabei seien Rumänien (mit 35.000), Polen (18.000) und Bulgarien (13.000) gewesen.
Auch die Abwanderung aus Deutschland sei allerdings angestiegen. So hätten 2022 mit 83.000 deutlich mehr Menschen die Bundesrepublik verlassen als noch 2021 mit 64.000 Auswanderern. Die meisten seien junge Männer mit einem Altersdurchschnitt von 35 Jahren gewesen. Ihr Hauptziel waren dabei die Schweiz, die Vereinigten Staaten und Österreich. (fw)