BERLIN. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat auf dem Christopher Street Day (CSD) eine Erweiterung des Artikels 3 im Grundgesetz um den Aspekt der sexuellen Identität gefordert. Dies hatten zuvor bereits Linke, Grüne und FDP verlangt und damit eine Forderung des Lesben- und Schwulenverbandes übernommen.
„Meine feste Zusage für diesen Berliner Senat ist: Wir wollen den Artikel 3 des Grundgesetzes ändern. Da muß die sexuelle Identität mit rein. Das ist mein Versprechen“, sagte der CDU-Politiker am Sonnabend in seiner Eröffnungsrede. „Wir werden das gemeinsam mit euch auch hinbekommen“, rief er den schwulen, lesbischen und queeren Teilnehmern zu. Wegner führt eine Landesregierung aus CDU und SPD an.
Pfiffe und Plakate gegen Wegner
Trotzdem waren Buhrufe und Pfiffe zu hören, als der erste CDU-Regierungschef in der Hauptstadt seit 22 Jahren sprach. Teilnehmer zeigten auch Plakate mit der Aufschrift „Wegner, verpiß Dich vom CSD“. Dabei hatte der Regierende Bürgermeister alles getan, um sich bei der queeren Gemeinschaft beliebt zu machen.
Bereits beim schwul-lesbischen Straßenfest im Stadtteil Schöneberg eine Woche zuvor trug Wegner nicht nur ein Armband in Regenbogenfarben, sondern am Unterarm auch ein abwaschbares Tattoo mit der sogenannten „Progress Pride Flag“ – der politisch radikalen Variante der LGBTQ+-Community.
Am diesjährigen CSD nahmen so viele Politiker teil wie nie zuvor. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering verbreitete auf Twitter ein Bild, das Abgeordnete und die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) mit einem Menschen zeigt, der sowohl seinen Penis als auch weibliche Brüste präsentiert. (fh)
#Bundestag feiert Vielfalt mit der Präsidentin @baerbelbas 🌈#HappyPride #CDSBerlin @IsraelinGermany @Ron_Prosor pic.twitter.com/iuGd21mXmn
— Michelle Müntefering (@Mi_Muentefering) July 22, 2023