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Gescheiterte Flüchtlingspolitik: Warum Ukrainer in Deutschland kaum arbeiten gehen

Gescheiterte Flüchtlingspolitik: Warum Ukrainer in Deutschland kaum arbeiten gehen

Gescheiterte Flüchtlingspolitik: Warum Ukrainer in Deutschland kaum arbeiten gehen

Gehen kaum arbeiten: Ukrainer bei einer Demonstration zum ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf ihr Land in Bremen.
Gehen kaum arbeiten: Ukrainer bei einer Demonstration zum ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf ihr Land in Bremen.
Ukrainische Flüchtlinge bei einer Demonstration zum ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf ihr Land in Bremen. Foto: picture alliance / Caro | Bastian
Gescheiterte Flüchtlingspolitik
 

Warum Ukrainer in Deutschland kaum arbeiten gehen

Während in Deutschland kaum ein ukrainischer Flüchtling berufstätig ist, sind es in anderen Ländern fast alle. Eine Studie der SPD-nahen Ebert-Stiftung zeigt nun, warum hierzulande selbst gutausgebildete Urkainer lieber zuhause bleiben.
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BERLIN. Lediglich 18 Prozent der nach Deutschland geflüchteten Ukrainer gehen einer Arbeit nach. Die Übrigen leben vom Bürgergeld, auf das sie vom ersten Tag an einen Anspruch haben. Eine Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung kommt nun zu dem Schluß, daß das deutsche Sozialsystem die Integration in den Arbeitsmarkt erschwert.

Denn in Ländern wie Polen, Tschechien und Dänemark sind bis zu drei Viertel der Ukrainer berufstätig. Und so heißt es in der Studie: In Deutschland „stagniert die Arbeitsbeteiligung der Kriegsflüchtlinge, während sie in anderen Ländern von Monat zu Monat zunimmt“.

Geringere Sozialhilfe fördert Arbeitsbereitschaft

Seit einem Jahr sei der Anteil der erwerbstätigen Ukrainer um nur einen Prozentpunkt gestiegen, trotz der überdurchschnittlichen guten Ausbildung der Flüchtlinge und dem Arbeitskräftemangel, der zu großer Nachfrage bei den deutschen Unternehmen führt.

Der Autor der Studie, Dietrich Thränhardt, erklärt die großen Unterschiede, die es bei der Beschäftigungsquote der Ukrainer gibt, damit, daß Polen und Tschechien deutlich geringere finanzielle Unterstützung leisteten und diese zeitlich begrenzt sei.

So machen es Tschechien und Polen

In Tschechien erhielten ukrainische Flüchtlinge demnach zunächst eine monatliche Soforthilfe von umgerechnet 200 Euro. Nach fünf Monaten sinke der Betrag auf 130 Euro. Das Land übernehme auch die Krankenversicherung und die Kosten für die Unterbringung in einer Sammelunterkunft inzwischen nur noch befristet.

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In Polen, so der Wissenschaftler, könnten Ukrainer auf Antrag eine Einmalzahlung von umgerechnet 66 Euro sowie Kindergeld in Höhe von 110 Euro pro Monat ausgezahlt bekommen – darüber hinaus gebe es keine Sozialhilfe mehr. Außerdem müsse jeder, der länger als vier Monate in einer Sammelunterkunft lebe, die Kosten dafür zur Hälfte selbst tragen. Daher seien die Flüchtlinge aus eigenem Interesse gezwungen, eine Arbeit aufzunehmen.

Ukrainer müssen zunächst in Integrationskurse

Dies ist in Deutschland völlig anders. Hinzu kommt ein anderer Punkt, der laut der Studie die Integration in den hiesigen Arbeitsmarkt erschwert: Während in Polen und Tschechien ihre Politik darauf ausrichten, daß die Geflüchteten so schnell wie möglich arbeiten, steckt die Bundesregierung die Ukrainer zunächst in Sprach- und Integrationskurse. Derzeit nehmen rund 60 Prozent der nicht erwerbstätigen Ukrainer an solchen Schulungen teil. (fh)

Ukrainische Flüchtlinge bei einer Demonstration zum ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf ihr Land in Bremen. Foto: picture alliance / Caro | Bastian
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