BERLIN. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat ein Gesetz ausgearbeitet, das das Ende von Öl- und Gasheizungen bedeuten könnte. Wird es beschlossen, dürfen ab dem kommenden Jahr nur noch Heizungen neu eingebaut werden, die Wärme aus „mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien“ herstellen, berichtete die Bild-Zeitung, der der Entwurf vorliegt.
Fachleuten zufolge hieße das Schluß mit Öl- und Gasheizung, weil diese die Auflagen nicht erfüllten. Stattdessen müßten die Bürger dann auf Fernwärme, Wärmepumpen oder Biomasse-Kessel setzen.
Öl- und Gasheizungen könnten ab 2045 generell verboten werden
Wer eine alte Wärmevorrichtung hat und diese kaputt ginge, hätte drei Jahre Zeit, auf eine grüne Alternative umzurüsten. Schon eingebaute, funktionstüchtige Öl- und Gasheizungen dürften höchstens noch 30 Jahre laufen. Ab 2045 wären sie dann generell verboten. Ausnahmen soll es nur in „Härtefällen“ geben.
Zudem plant Habeck ein sogenanntes Smartmeter. Heizungen sollen ab 2025 damit ausgestattet sein und den Verbrauch anzeigen. Die Daten könnten „fernablesbar“ sein, heißt es in dem Gesetzentwurf.
„Gesetz aus der grünen Märchenwelt“
Widerstand gegen das Vorhaben regt sich bei Wohnverbänden. „Ein Gesetz aus der grünen Märchenwelt! Es wird höchste Zeit, daß der Kanzler eingreift“, sagte der Chef des Vereins Haus & Grund, Kai Warnecke der Bild-Zeitung.
Wohnungswirtschafts-Präsident Axel Gedaschko befürchtet neue Preisexplosionen in der Baubranche, falls das Gesetz in Kraft tritt. „Zum einen wird es sehr, sehr teuer und zum anderen fehlen an allen Ecken und Enden die Kapazitäten, um die Vorgaben und Ziele erreichen zu können.“ Es sei zudem fraglich, wie es finanziert werden solle, etliche fossil betriebenen Heizungen auszutauschen. (zit)