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Neue Partei: Ralph Suikat: Wagenknechts Millionär

Neue Partei: Ralph Suikat: Wagenknechts Millionär

Neue Partei: Ralph Suikat: Wagenknechts Millionär

Vorstandsmitglieder des Vereins „Bündnis Sahra Wagenknecht - Für Vernunft und Gerechtigkeit“ zur Gründung der neuen Wagenknecht-Partei am 23. Oktober 2023 im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin: Ex-Linken-Politiker Lukas Schön (l-r), Amira Mohamed Ali, Sahra Wagenknecht, Unternehmer, Millionär und STP-Gründer Ralph Suikat und Christian Leye, Quelle: picture alliance/dpa, Sören Stache
Vorstandsmitglieder des Vereins „Bündnis Sahra Wagenknecht - Für Vernunft und Gerechtigkeit“ zur Gründung der neuen Wagenknecht-Partei am 23. Oktober 2023 im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin: Ex-Linken-Politiker Lukas Schön (l-r), Amira Mohamed Ali, Sahra Wagenknecht, Unternehmer, Millionär und STP-Gründer Ralph Suikat und Christian Leye, Quelle: picture alliance/dpa, Sören Stache
Vorstand Bündnis Sahra Wagenknecht: Ralph Suikat (2.v.r.), Wagenknecht, Amira Mohamed Ali, Lukas Schön u. Christian Leye (r.): „Echter Coup gelungen“ Quelle: picture alliance/dpa, Sören Stache
Neue Partei
 

Ralph Suikat: Wagenknechts Millionär

Im Vorstand des Bündnis Sahra Wagenknecht sitzen vier ehemalige Linken-Politiker – und ein Millionär. Wer ist Ralph Suikat, der Mann, der die Finanzierung der kommenden Partei auf die Beine stellen soll?
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Ein bißchen unsicher wirkte Ralph Suikat beim Gruppenfoto mit der Politprominenz. Schließlich stand er auf dem „Gruppenbild mit Dame“ in einer Reihe mit vier erfahrenen Berufspolitikern, als in Berlin das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) vorgestellt wurde, das im Januar zu einer neuen „populistischen“ Partei werden soll. Bis dahin wacht der Millionär als Schatzmeister über die Ausgaben des Vereins. Mit seiner Verpflichtung ist der Gründerin des Bündnisses ein echter Coup gelungen. 

„Der größte Schritt ist der durch die Tür“, so der Unternehmer und dürfte damit auch den Schritt auf das (glatte) parteipolitische Parkett gemeint haben. Gesellschaftlich engagiert ist Ralph Suikat allerdings schon seit Jahren. Bislang war er vor allem durch seine Initiativen „Taxmenow“ („Besteuere mich!“) und „Fairantwortung“ aufgefallen, mit denen er sich für ein „gerechteres“ Steuersystem und mehr Umverteilung einsetzt. 

Inspiriert vom christlichen Bestsellerautor Stephen Covey

Geboren und aufgewachsen in der beschaulichen badischen Residenzstadt Karlsruhe, wurde der Diplom-Verwaltungswirt bereits als Student zum Unternehmer. Gemeinsam mit einem Kommilitonen gründete Ralph Suikat 1993 das IT-Unternehmen STP mit Sitz in seiner Vaterstadt, das sich auf die Entwicklung von Software für Kanzleien und Verfahrensmanagement spezialisierte.

In einem Interview mit Capital erzählt er von seinem ersten Auto, das Beschleunigung einbüßte, sobald er die Klimaanlage anstellte. Irgendwann habe er einfach nur einen besseren Wagen haben wollen, Geld an sich sei nie sein Antrieb gewesen. Die beiden später angeschafften Porsche habe er schnell wieder abgestoßen, sie seien nur Spielerei gewesen.

2016 verkaufte Ralph Suikat seine Anteile an STP, das sich inzwischen zum Marktführer für Insolvenzrechtssoftware gemausert hatte. Seitdem inszeniert sich der 58jährige als Reicher mit sozialem Gewissen. 2021 gründete er die Vermögensverwaltung 4L Capital, deren vier „L“ für die vom christlichen US-Bestsellerautor Stephen Covey ausgegebenen Lebensprinzipien stehen: „Live, Love, Learn, Leave a Legacy“ (Lebe, liebe, lerne und hinterlasse ein Vermächtnis). Und die Anlegern verspricht, ihr Geld in sozial nützliche Projekte zu investieren. 

Hat Ralph Suikat weitergehende politische Ambitionen?

Ralph Suikat setzt sich nicht nur für die Wiedereinführung der Vermögenssteuer ein, sondern auch für höhere Erbschafts- und Kapitalertragssteuern, denn alle finanzpolitischen Entscheidungen der letzten Jahre hätten, so erklärt er, „Veränderungen vor allem zugunsten der eh schon Vermögenden“ gebracht. Da liegt er also auf einer Linie mit der Vorsitzenden des BSW. 

Doch wirft Ralph Suikats Engagement dort auch Fragen auf. Unklar ist etwa, wie er, der auch eine Umverteilung in Richtung Dritte Welt befürwortet, zu Wagenknechts Kurs der strikten Migrationsbegrenzung steht. Auch in der Umweltpolitik könnte es zu Dissonanzen kommen. Denn die Ex-Linke hat Vorstöße der Grünen wie das Heizungsgesetz öffentlich schon als „Schwachsinn“ bezeichnet, Suikat hingegen setzt sich auf seiner Internetseite für Nachhaltigkeit ein. 

Ob er über das Sammeln und Verwalten von Spenden für die Parteineugründung hinaus politische Ambitionen hat, läßt Ralph Suikat offen. Als seriöses Aushängeschild, das jede neue politische Initiative benötigt, taugt er aber allemal.  

JF 45/23 

Vorstand Bündnis Sahra Wagenknecht: Ralph Suikat (2.v.r.), Wagenknecht, Amira Mohamed Ali, Lukas Schön u. Christian Leye (r.): „Echter Coup gelungen“ Quelle: picture alliance/dpa, Sören Stache
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