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Vermummte Schläger: Linksextremisten attackieren CSD-Besucher in Stuttgart

Vermummte Schläger: Linksextremisten attackieren CSD-Besucher in Stuttgart

Vermummte Schläger: Linksextremisten attackieren CSD-Besucher in Stuttgart

Das Bild zeigt zwei Teilnehmer des CSD in Stuttgart.
Das Bild zeigt zwei Teilnehmer des CSD in Stuttgart.
CSD-Teilnehmer in Stuttgart: Linksextremisten nicht radikal genug Foto: picture alliance/dpa | Christoph Schmidt
Vermummte Schläger
 

Linksextremisten attackieren CSD-Besucher in Stuttgart

Angriff auf der Bühne: Linksextremisten attackieren auf dem CSD in Stuttgart den Versammlungsleiter, weil dieser sich von Gewalt distanziert. Nun äußert sich sogar ein Bundesminister zu dem Übergriff.
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STUTTGART. Linksextremisten haben am Samstag in Stuttgart eine Parade anläßlich des Christopher Street Days (CSD) gestört und dabei auch Besucher angegriffen. „Kurz vor 16.00 Uhr erreichte der erste Lastwagen, der als Bühne für die Abschlußkundgebung genutzt werden sollte, den Schloßplatz. Mehrere Dutzend Personen aus dem linken Spektrum blockierten daraufhin den Lastwagen und vermummten sich teilweise“, teilte die Stuttgarter Polizei mit. Als der Versammlungsleiter Detlef Raasch sie angesprochen habe, sei er „angegriffen und leicht verletzt“ worden. Auch ein Polizeibeamter habe leichte Blessuren erlitten.

Hintergrund ist offenbar ein Streit innerhalb der politischen Linken zwischen gemäßigten und radikalen LGBTQ-Gruppen. Die Organisatoren des CSD Stuttgart sagten im Juni ihre Teilnahme am CSD Freiburg ab, weil das diesjährige Plakat der Veranstaltung eine vermummte Person mit einem Hut in Regenbogenfarben sowie das Logo der Antifa beinhaltet hatte. „Wir lehnen jede Art von Radikalismus ab“, schrieb Raasch damals. Diese Äußerung war offenbar Anlaß für den Angriff.

CSD ist für die Antifa zu bürgerlich

In einem Selbstbezichtigungsschreiben auf der linksextremen Website „Indymedia“ schrieben die mutmaßlichen Angreifer, der Ursprungs-CSD in New York sei ursprünglich ein gewaltsamer Aufstand gewesen. Inzwischen entwickle sich die Veranstaltung jedoch zunehmend zu einem „Schaulaufen von Unternehmen und bürgerlichen Parteien, manche davon sogar offen queerfeindliche wie die CDU“.

In diesem Jahr kamen etwa 40.000 Teilnehmer nach Stuttgart, weitere 400.000 säumten nach Polizeiangaben die Route des Aufzugs. Der Fußballbundesligist VFB Stuttgart nahm erstmals mit einem eigenen Wagen teil. Unter anderem Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) war dort anwesend. Özdemir distanzierte sich inzwischen von dem gewalttätigen Vorfall: „Wir feiern unseren CSD Stuttgart so, wie wir´s wollen und müssen keine radikale Linke um Erlaubnis fragen. Gute Besserung an Detlef Raasch und den verletzten Polizisten.“

Die Stadträtin Laura Halding-Hoppenheit (Linkspartei) sagte der Stuttgarter Zeitung, es sei „verständlich“, wenn gegen die AfD „demonstriert“ werde, „aber doch nicht gegen den CSD“. (st)

CSD-Teilnehmer in Stuttgart: Linksextremisten nicht radikal genug Foto: picture alliance/dpa | Christoph Schmidt
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