MÜNCHEN. Die erst am Montag in Bayern gestartete Hotline für das sogenannte „Post-Vac-Syndrom“, umgangssprachlich Impfschaden, hat am Dienstag das Personal von sechs auf acht Mitarbeitern aufgestockt. Bereits am ersten Tag verzeichnete das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) 280 Anrufe, sagte eine Sprecherin der Behörde der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Davon hätten nur rund einhundert durchgestellt werden können. Bis Dienstagmittag seien es bereits 212 Anrufe gewesen. „Die Resonanz war noch größer als erwartet.“
Die Hotline nutzen laut der Sprecherin vor allem Betroffene mit großem Leidensdruck auf Grund einer langen Krankheitsgeschichte mit zum Teil ausgeprägter Symptomatik. Unter „Post-Vac“ versteht das LGL ein heterogenes Krankheitsbild, das in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Corona-Impfung auftreten könne. Als Symptome könnten sich beispielsweise ein Erschöpfungssyndrom oder Multisystemisches Entzündungssyndrom zeigen.
„Post-Vac“ nicht mit Impfschaden gleichsetzen
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte am Freitag zur Einführung der Hotline, es komme nur sehr selten zu anhaltenden Schäden nach einer Corona-Impfung. Bisher kämen auf 29 Millionen verabreichten Impfdosen im Freistaat insgesamt 79 anerkannte Impfschäden. „Das zeigt, daß Impfschäden eine Seltenheit sind“, unterstrich der Minister. Der Nutzen der Impfung überwiege „bei weitem“ die Risiken.
Dennoch lasse Bayern Betroffene nicht alleine. Wie Holetschek sagte, dürfe „Post-Vac“ auch „keinesfalls mit einem Impfschaden gleichgesetzt werden“, sondern es handele sich um ein schwer einzuordnendes variables Krankheitsbild. (ca)