Sahra Wagenknecht und Gregor Gysi begrüßen sich: Der alte
Ideologie-Müll im Osten war kaum zur Hälfte entsorgt, da wurde bereits neuer Müll aus dem Westen herangekarrt und abgekippt
Foto: picture alliance/dpa | Britta Pedersen
In der Linkspartei tobt ein Konflikt zwischen sozialpolitisch orientierten Realos und den „woken“ Fundamentalisten. Letztere beherrschen inzwischen die Parteigremien.
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Purer Antikommunismus war noch nie ein guter Ratgeber – weder im dritten Reich noch in der McCarthy Ära, weder bei Adenauer noch bei Franco oder Pinochet. Durch prinzipiell-kategorischen Antikommunismus werden automatisch die anderen Gesellschafts- und Regierungsformen, seien sie nun autoritär oder liberal, demokratisch oder faschistisch, in den Himmel gehoben. Und seltsam: die einzig wirklich große Alternative – die volksnahe Monarchie mit Gottesgnadentum – bleibt aussen vor und wird aus dem politischen Diskurs komplett ausgeschlossen.
Kommunismus und Sozialismus sind die natürlichen Feinde aller freiheitsliebenden Menschen. Gleiches gilt für die sonstigen autoritären Gesellschaftsformen inklusive der Monarchie.
Ich spüre Schadenfreude in den Kommentaren. Finde ich nicht gut. Steckt dahinter etwa die Vorstellung, die bürgerliche Lebenswelt sei per se die bessere Option im Vergleich zur proletarischen? Klar, die Linke hat ihr marxistisches Erbe verraten. Aber in Ansätzen ist es immer noch vorhanden, beispielsweise in der Kritik am angelsächsischen Imperialismus z. B. bei Frau Dagdelen, Klaus Ernst und Diether Dehm. Man könnte auch Altlinke wie Bisky, Modrow und Krenz nennen. Dieses klassenkämpferische Engagement darf in der deutschen Parteienlandschaft nicht verloren gehen. Sonst machen NeoCons, scheinpatriotische Amifreaks, Neoliberale und Ökospießer den Durchmarsch in den westlichen Untergang. Das kann keiner, der im Herzen deutsch geblieben ist, ernsthaft wollen. Wer unser Land liebt, muss gegen den Monopolkapitalismus sein, in dessen Krakenarmen wir lange genug gefangen lagen und dort immer noch liegen, Gott sei’s geklagt.
„Wer unser Land liebt, muss gegen …“
… Sozialismus, Kommunismus und jede andere autoritäre Gesellschaftsform kämpfen.
Vergossene Tränen über etwas , dessen Verschwinden ich nicht bedauern würde.
War die letzten Tage in Prag, an diesen Tagen nicht ganz unproblematisch für einen Deutschen. SEDPDS könnte sich ja mal zum NVA Besuch 68 äußern . Kitas und Polikliniken ausgerechnet als Beispiel für das bessere Deutschland anzuführen , ist eine Verhöhnung der Opfer. Beispiel Klinikum Buch, Unfallopfer am Berliner Ring blieben so lange in den SMH Fahrzeugen, bis sie als frisch Verstorbene Organspender für das Regierungskrankenhaus eingeliefert wurden( Verurteilungen in den 90); gegen Devisen wurden westliche Medikamente, die nicht zugelassen waren, an unwissenden DDR Patienten getestet. Die Kitas dienten zur Kinderabrichtung. Wer das Duo Höcke/Wagenknecht will, soll es bekommen, aber dann mit den Folgen leben.
Sehen Sie die ganze DDR als kriminelles system an, Mephisto? Warum dann aber diese warmen, traditionellen Gefühle ausgerechnet dort? Die DDR hatte mehr Solidarität an der Basis als wir in den Westzonen. Warum?
Die DDR war ein menschenverachtendes Unrechts-System. Über die „Solidarität an der Basis“ konnten die Menschen nach der Wende in ihren Stasi-Akten nachlesen. Da standen dann die ganzen Denunziationen der „Freunde“.
Die westdeutsche Linke hat ihre Basis in einem pseudointellektuellen Schicht. Studiert, „irgendwas mit Medien“, Gender-, Trans- oder Was-auch-immer-Studium. Dinge die die Welt nicht braucht, Nachfrage nach den Expertinnen gibt es bestenfalls in der Denunziationsindustrie oder bei den Taxifahrern. Hand aufs Herz: Wären Sie Mitglied des Graichen Clans, fixversorgt mit irgend einer Präsidenten- oder Vorstandsstelle – würde ihr Herz nicht ganz weit links schlagen?
Der Ramelow tickt vielleicht innerlich anders, drehen kann er das nicht mehr. Sobald er in den Interviews zu gendern beginnt fällt der Zap-Finger blitzartig runter. Sobald er nämlich dadurch zeigt, dass ihn echte Probleme nicht interessieren, interessieren die anderen sich nicht für seine Absonderungen.
Da kommen gewaltige Änderungen in der Arbeitswelt auf die Menschen zu, allen die mich darauf ansprechen ist eher die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes am wichtigsten. Beim Gehalt kommt man mit einigermaßen brauchbarer Ausbildung gut über die Runden. Es gibt aber keine Partei, die die kommenden Umbrüche am Schirm hat. Am wenigsten die unter der Käseglocke domestizierten „Linken“. Das Kartell wird den Untergang nicht aufhalten.
Sorry, was haben Sie gegen Taxifahrer?
Alles was den Sozialisten von der SED (aka „Linkspartei“) schadet, ist gut für Deutschland. Insofern ist diese Entwicklung ausgesprochen erfreulich.
Diese Entwicklung ist sogar doppelt erfreulich: Eine Wagenknecht-Partei würde die Linke in den Abgrund treiben, die AfD schwächen, indem sie die dortigen Querfront-Putinisten anlocken würde – aber selber nach einem evtl. kurzen Aufflackern auch keine Chance haben.
(Denn ob Wagenknecht-Bolschewisten oder LINKE: Das nimmt sich in Sachen Kommunismus nicht viel.)
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Sahra Wagenknecht und Gregor Gysi begrüßen sich: Der alte
Ideologie-Müll im Osten war kaum zur Hälfte entsorgt, da wurde bereits neuer Müll aus dem Westen herangekarrt und abgekippt
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