BERLIN. Nach Deutschland kommen derzeit offenbar deutlich mehr Asylbewerber, als in den offiziellen Statistiken ausgewiesen wird. Gab das Innenministerium für September an, es habe 27.889 Asyl-Erstanträge in der Bundesrepublik gegeben, seien in dem Monat in Wirklichkeit rund 40.000 Asyl-Migranten eingereist, berichtet die Welt. Dies werde auch für den Oktober gelten.
Hintergrund ist die Überlastung der Behörden, die mit der Masse an Asylsuchenden nicht mehr zurechtkommen. So vergehen zwischen Einreise und der offiziellen Antragsstellung mittlerweile mehrere Monate, berichtet das Blatt weiter. Dies war bereits während der Migrationskrise 2015 der Fall, als die offiziellen Zahlen erst Anfang 2016 massiv anstiegen. Damit ist schon jetzt klar: Die Zahl der Asylanträge wird in den kommenden Monaten dramatisch ansteigen.
Mit mehr Abschiebungen dagegen ist nicht zu rechnen. Das vom Bundeskabinett beschlossene Paket für mehr Rückführungen wird selbst laut Schätzungen der Ampelkoalition nur zu 600 mehr Abschiebungen im Jahr führen. Derzeit erreichen täglich mehr als 1.000 Asyl-Ausländer die Bundesrepublik. (ho)