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Vater eines Opfers spricht: Brokstedt: „Der Kanzler wußte nicht einmal die Namen“

Vater eines Opfers spricht: Brokstedt: „Der Kanzler wußte nicht einmal die Namen“

Vater eines Opfers spricht: Brokstedt: „Der Kanzler wußte nicht einmal die Namen“

Michael K., Vater der in Brokstedt ermordeten 17jährigen Ann-Marie, beim Interview mit Julian Reichelt.
Michael K., Vater der in Brokstedt ermordeten 17jährigen Ann-Marie, beim Interview mit Julian Reichelt.
Michael K., Vater der in Brokstedt ermordeten 17jährigen Ann-Marie, beim Interview mit Julian Reichelt. Foto: Screenshot Youtube
Vater eines Opfers spricht
 

Brokstedt: „Der Kanzler wußte nicht einmal die Namen“

Der Vater der in Brokstedt von einem Migranten ermordeten Ann-Marie erhebt schwere Vorwürfe gegen Scholz und Faeser. Seine Tochter sei lebensfroh und konservativ gewesen, sagt er.
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BROKSTEDT. In einem ausführlichen Interview hat sich Michael K., der Vater der bei Brokstedt in einem Regionalzug von einem ausreisepflichtigen Palästinenser erstochenen 17jährigen Ann-Marie, erstmals an die Öffentlichkeit gewandt. Dem früheren Bild-Chefredakteur Julian Reichelt sagte er, daß der mehrfach vorbestrafte Täter auf freien Fuß gesetzt worden sei, mache ihn „absolut fassungslos“.

Gleichzeitig erhob er in der Sendung „Achtung, Reichelt!“ schwere Vorwürfe gegen Bundeskanzler Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser (beide SPD). Von Faeser haben er und seine Familie keine Beileidsbekundungen erhalten: „Kein Wort, keine Karte, kein Nichts.“ Er habe „das Gefühl, unser Leid wird ausgeblendet. Nach dem Motto: Was nicht gesprochen oder berichtet wird, existiert nicht.“

„Schlag ins Gesicht“ vom Kanzler

Und Scholz habe gesagt, „ihm tue es leid, daß ‚die Leute‘ ums Leben gekommen sind“. K.: „Daß er als Bundeskanzler auf der Trauerfeier noch nicht mal weiß, daß ‚diese Leute‘ Danny und Ann-Marie hießen, das ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Hinterbliebenen. Daß er noch nicht mal von Menschen spricht, sondern von Leuten, das ist bezeichnend für die gesamte Bundesregierung, so wie sie sich in der Sache verhalten hat.“

Ibrahim A. hatte Ann-Marie und ihren 19jährigen Freund Danny, mit dem sie erst fünf Tage zusammen war, Ende Januar bei Brokstedt in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg getötet. Sieben weitere Menschen verletzte er schwer.

Politiker sollen sich zu ihrer Schuld bekennen

Auf die Frage nach den Verantwortlichen für den Tod seiner Tochter in Brokstedt sagte K.: „Es ist auch ganz klar die Politik.“ Der Vater: „Wir möchten einfach, daß die Verantwortlichen sich dazu bekennen, sich ihrer Schuld bewußt werden, daß sie auch darüber nachdenken und ein anderes Handeln an den Tag legen, um solche Taten für die Zukunft zu verhindern.“

Er wünsche sich, „daß die Politik über gewisse Dinge nachdenkt, vielleicht die richtigen Schlüsse zieht, vielleicht die notwendigen Maßnahmen zieht“. K. wehrte sich auch gegen den Begriff „Einzelfälle“: „Wir wissen aufgrund des Kontakts zu anderen Hinterbliebenen von Opfern, auch jungen Opfern, daß es eben keine Einzelfälle sind.“ Es müsse dringend „ein Wandel stattfinden“, und er forderte, daß man den Fall Brokstedt „zumindest aufarbeitet“.

„Es sind keine Einzelfälle“

Hinter jedem von Migranten verursachten Todesfall stecke, so der Vater, ein Leid, „das viele, viele Menschen betrifft, die ihr Leben lang damit klarkommen müssen“. Er und seine Frau haben auch Kontakt zur Familie der in Illerkirchberg ermordeten Ece. Aber: „Das Leid ist in Berlin noch nicht angekommen.“

Über seine in Brokstedt ermordete Tochter sagte er: „Sie war sehr positiv eingestellt, sehr politisch interessiert, sehr reif für ihr Alter, sie war für alles offen, immer fröhlich. Immer hilfsbereit. Immer ganz vorn dabei, wenn es darum ging, anderen zu helfen.“ Reichelt ergänzte, auf der Beerdigung sei in den Reden gesagt worden, „Ann-Marie war konservativ“.

Warum betrachten Migranten uns „als Feinde“?

Seine Familie bezeichnete der Vater als „sehr offen und liberal“: „Bei uns spielt keine Rolle, welche ethnische Herkunft jemand hat, welchen Glauben er hat oder welches Geschlecht.“ Aber: „Es ist wichtig, daß Menschen die hierher kommen, bereit sind, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren und nicht uns als Feinde betrachten.“

Für die Bundesregierung und ihre Politik der offenen Grenzen zeigte er kein Verständnis: „Wenn ich meine Haustür offenstehen lasse und jeden reinlasse, ohne zu kontrollieren wer er ist, und nachher ist das Tafelsilber verschwunden, dann kann ich mich nicht hinstellen und weinen. Dann bin ich dafür verantwortlich.“ Dann wurde er noch deutlicher: „Wenn ich jemanden in mein Haus oder meine Wohnung hineinlasse, dann weiß ich, wer es ist. Man soll jedem eine Chance geben, ohne Wenn und Aber. Aber ich kann nur jemandem eine Chance geben, den ich kenne und von dem ich weiß, wer es ist.“ (fh)

Michael K., Vater der in Brokstedt ermordeten 17jährigen Ann-Marie, beim Interview mit Julian Reichelt. Foto: Screenshot Youtube
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