ERFURT. Die AfD hat in Thüringen einen neuen Höchstwert in den Umfragen erreicht. Derzeit würden sich 34 Prozent bei einer Landtagswahl für die Partei entscheiden. Damit ist sie in dem Freistaat mit deutlichem Abstand stärkste Kraft, wie aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap im Auftrag des MDR hervorgeht.
Die Linkspartei um Ministerpräsident Bodo Ramelow käme aktuell auf 20 Prozent, die SPD auf zehn. Die Grünen liegen bei fünf Prozent, die FDP würde den Wiedereinzug in den Landtag mit aktuell vier Prozent verpassen. Als einzige Partei in Thüringen konnte die AfD seit der vorherigen Umfrage vor einem Jahr ihre Werte verbessern. Neun Prozent mehr würden sie wählen. Die zweitplatzierte CDU verlor ein Prozent, die SPD und die FDP ebenso. Die Linkspartei und die Grünen verschlechterten sich um jeweils zwei Prozentpunkte.
Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Thüringen (#ltwth) • Infratest dimap / MDR: AfD 34 % | CDU 21 % | DIE LINKE 20 % | SPD 10 % | GRÜNE 5 % | FDP 4 % | Sonstige 6 %
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🗓️Nächste Landtagswahl: vsl. 1. September 2024 pic.twitter.com/6aZaArTzZP— Wahlrecht.de (@Wahlrecht_de) July 5, 2023
Sollten die Umfragen bei den nächsten Landtagswahlen im Herbst 2024 Realität werden, wäre eine Regierungsbildung kompliziert. Weder Rot-Rot-Grün noch eine andere aktuell in Deutschland amtierende Regierung käme auf eine Mehrheit. Interessant: Während sich 78 Prozent der AfD-Wähler eine Koalition mit der CDU wünschen, sprechen sich nur 13 Prozent der CDU-Anhänger für Blau-Schwarz aus.
Auch in Brandenburg schwächelt die FDP
Auch in Brandenburg ist die AfD einer aktuellen Umfrage zufolge die stärkste Partei. Sie liegt derzeit bei 28 Prozent. Das geht aus einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Bild-Zeitung hervor.
Hinter der AfD liegen die SPD mit 21 Prozent und die CDU mit 18 Prozent, gefolgt von der Linkspartei (zehn Prozent) und den Grünen mit neun Prozent. Die FDP kann dort derzeit drei Prozent der Wähler für sich gewinnen, die Freien Wähler kommen auf fünf Prozent. Im Vergleich zu der vergangenen Landtagswahl 2019 verzeichnet die AfD mit einem Plus von 4,5 Prozentpunkten die höchsten Gewinne. Die CDU verbessert ihr Ergebnis um 2,4 Prozentpunkte. Deutliche Verluste verzeichnet die SPD um Ministerpräsident Dietmar Woidke, sie verliert 5,2 Prozentpunkte im Vergleich zum vorherigen Urnengang. Auch die Grünen erhalten 1,8 Prozentpunkte weniger Stimmen. Die Linkspartei verschlechtert sich um 0,7 Prozentpunkte, die Stimmen für die Freien Wähler bleiben unverändert.
Der AfD fehlen Koalitionspartner
Damit schwindet der Vorsprung der regierenden „Kenia-Koalition“. SPD, CDU und Grüne haben zusammen 48 Prozent und somit weiterhin eine parlamentarische Mehrheit. Der Chef des Insa-Instituts, Hermann Binkert, sagte der Bild-Zeitung, der AfD fehlten potentielle Koalitionspartner.
Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Brandenburg (#ltwbb) • INSA/BILD: AfD 28 % | SPD 21 % | CDU 18 % | DIE LINKE 10 % | GRÜNE 9 % | BVB/FW 5 % | FDP 3 % | Sonstige 6 %
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Koalitionspartner für eine Regierungsbeteiligung. „Deshalb sieht es im Moment so aus, daß es auch im kommenden Jahr wieder für die Kenia-Koalition reicht. Rot-Rot-Grün käme nur auf 40 Prozent und ist deshalb keine Option mehr.“
Brandenburg wählt im September 2024 einen neuen Landtag. (st)
