DRESDEN/POTSDAM. Die Klima-Extremisten, die berühmte Gemälde in Dresden und Potsdam attackierten, haben jeweils Schäden im fünfstelligen Bereich angerichtet. Das melden die Museen. Nun wird diskutiert, ob die Mitglieder der sogenannten „Letzten Generation“ dafür aufkommen müssen. Diese verteidigen ihr Vorgehen als Kampf gegen den Klimawandel. Es „rüttele die Menschen auf“.
Der Angriff vom 23. August auf die weltberühmte, 1512 entstandene „Sixtinische Madonna“ in der „Gemäldegalerie Alte Meister“ in Dresden hat einen Schaden von bis zu 12.000 Euro verursacht. Zwei Extremisten hatten sich an den historischen Rahmen des Raffael-Gemäldes geklebt. Die Kosten für die Restaurierung betragen 3000 bis 5000 Euro, wie die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) mitteilten. Dazu komme ein Einnahmeverlust von 7000 Euro durch die nötige Schließung des Museums.
Ermittlungen gegen Klima-Extremisten kommen kaum voran
Das Bild wurde nicht beschädigt, da es durch eine Glasscheibe geschützt ist. Die SKD sprachen Hausverbote gegen die beiden Täter in allen ihren 15 Museen aus. Außerdem habe man Strafanzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen „gemeinschädlicher Sachbeschädigung“. Nach mehr als zwei Monaten laufen die Ermittlungen in diesem eindeutigen Fall – es gibt Fotos und Videos – allerdings immer noch. Die Arbeit daran werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es von der Dresdner Staatsanwaltschaft.
Der Museumsverbund klagt auch auf zivilrechtlichem Wege wegen Schadenersatzes. Dann wird ein Gericht entscheiden, ob die Täter für die fünfstellige Summe aufkommen müssen.
Potsdam: Schadenersatzforderung wird geprüft
Auch die am Sonntag begangene Kartoffelbrei-Attacke zweier Klima-Extremisten auf das Bild „Getreideschober“ von Claude Monet hat einen Schaden in fünfstelliger Höhe verursacht, wie das Museum Barberini in Potsdam einschätzt. Museumsdirektorin Ortrud Westheider hat angekündigt, daß Schadenersatzforderungen gegen die Täter geprüft werden sollen.
Zwar sei das Gemälde des französischen Impressionisten von 1890 wegen einer Verglasung und einer speziellen Filzleiste nicht beschädigt worden, sagte eine Sprecherin. „Der untere Teil des historischen Rahmens wurde allerdings in Mitleidenschaft gezogen und muß durch unsere Restauratorin ausgebessert werden.“
Außerdem sei der Brei mit einer so großen Wucht auf das Gemälde geschleudert worden, daß er auf die angrenzende Wand und bis unter die sechs Meter hohe Lichtdecke gespritzt sei. Auch diese Stellen müßten ausgebessert werden. Das Museum bleibt wegen des Angriffs bis zum 30. Oktober geschlossen. (fh)