BERLIN. Anfang September könnte der Spritpreis in Deutschland auf hohem Niveau noch einmal kräftig anziehen. Die dreimonatige Senkung der Energiesteuer fällt weg. Mit dem Ende des sogenannten Tankrabatts dürften alle Preise pro Liter wieder deutlich über zwei Euro steigen.
Die Energiesteuern steigen zu Monatsbeginn um 35 Cent pro Liter Super und 17 Cent für Diesel. Obwohl die Weltmarktpreise inzwischen längst wieder das Niveau von vor Beginn des Ukraine-Kriegs erreicht haben, bleibt Benzin in Deutschland teuer. Gestern lag der Dieselpreis durchschnittlich bei 1,974 Euro pro Liter. Super kostete an den Tankstellen 1,730 Euro.
ADAC: Preise werden nicht sofort anziehen
Das Kartellamt vermutet, daß Mineralölkonzerne zumindest anfangs einen großen Teil des Rabatts nicht an die Verbraucher weitergegeben haben. Der Weltmarktpreis für eine Tonne Rohöl lag Anfang der Woche wieder unter 90 US-Dollar. Im Februar, nach dem Angriff Rußlands auf die Ukraine, war er auf 125 Dollar gestiegen.
Der ADAC rechnet trotz der Steuererhöhung nicht sofort mit einem sprunghaften Anstieg der Preise, weil auch Tankstellenbetreiber durch den Rabatt günstiger einkauften. Deshalb gehe man davon aus, daß diese ihre Tanks vor dem 1. September noch einmal auffüllten und Sprit zunächst weiter vergünstigt abgäben, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. (fh)