DÜSSELDORF. In mehreren deutschen Städten hat die Polizei am Mittwoch morgen Razzien bei Mitgliedern des Al Zein-Clans durchgeführt. Nach Informationen der dpa wird mehr als 50 Beschuldigten unter anderem Betrug mit Corona-Hilfsgeldern und die Unterschlagung gemieteter Autos vorgeworfen. Sie sollen Wagen mit neuen Nummernschildern versehen und illegal behalten haben. Mehrere Hundert Polizeibeamte waren im Einsatz.
Guten Morgen! Heute wichtig @dpa: Großrazzia gegen Al-Zein-Clan. Milliarden-Winterhilfe für die Ukraine, Explosionen in Kiew. Argentinien feiert Einzug ins WM-Finale. Klingbeil warnt: «Reichsbürger» nicht verharnlosen. Gefahr durch gefrierenden Regen in Süddeutschland. (rom)
— dpa (@dpa) December 14, 2022
Federführend bei den Durchsuchungen war das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen, doch auch in Berlin, Hessen und Niedersachsen kam es zu Razzien. Der aus dem Süden Anatoliens stammende Clan fällt immer wieder durch organisierte Kriminalität auf. Aktuell stehen Angehörige in Düsseldorf vor Gericht, ihre Villa in Leverkusen soll mit Geldern vom Jobcenter bezahlt worden sein. Der Staatsanwalt hatte jüngst eine Haftstrafe von sechs Jahren für das Clan-Oberhaupt gefordert.
Die Al-Zeins schrecken nicht vor Mord zurück
Seit mehreren Jahren kommen Angehörige der Al-Zein Familie in Konflikt mit dem Gesetz. Im Jahr 2008 ermordete ein Angehöriger der Großfamilie seine Cousine. 2010 wurde er zu 14 Jahren Haft verurteilt. Auch ein Bruder und ein Onkel des Opfers erhielten langjährige Haftstrafen. Im Dezember 2014 überfielen fünf Personen, von denen vier den Al-Zeins angehören, das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe und erbeuteten Schmuck im Wert von 817.260 Euro.
Anfang September 2015 wurde der Profiboxer Manuel Charr (bürgerlich Mahmoud Charr) in einem Essener Döner-Imbiß angeschossen und schwer verletzt. Rund zwei Wochen nach der Tat stellte sich ein Al-Zein-Angehöriger der Polizei und wurde wegen gefährlicher Körperverletzung zu fünf Jahren Haft verurteilt. (st)