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Großhandelsbörsen: Neuer Inflations-Schock: Strompreise verdreifachen sich

Großhandelsbörsen: Neuer Inflations-Schock: Strompreise verdreifachen sich

Großhandelsbörsen: Neuer Inflations-Schock: Strompreise verdreifachen sich

Dämmerung für den Industriestandort Deutschland: Strom- und Gaspreise steigen jeden Tag deutlich an.
Dämmerung für den Industriestandort Deutschland: Strom- und Gaspreise steigen jeden Tag deutlich an.
Dämmerung für den Industriestandort Deutschland: Strom- und Gaspreise steigen jeden Tag deutlich an. Foto: picture alliance / greatif | Florian Gaul
Großhandelsbörsen
 

Neuer Inflations-Schock: Strompreise verdreifachen sich

Heizen wird bald unbezahlbar. Innerhalb der vergangenen zwei Wochen ist der Preis für Gas an den Börsen um weitere 74 Prozent gestiegen. Und die nur in Deutschland erhobene CO2-Abgabe macht Energie noch teurer.
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Cato, Palmer, Exklusiv

LEIPZIG. An den Großhandelsbörsen schießen die Preise für Strom und Gas weiter in die Höhe. Für eine Megawatt-Stunde Gas waren zuletzt 148 Euro fällig – weitere 74 Prozent mehr als noch Mitte Juni. Sobald die Energieversorger jene Mengen, die sie vor der Krise noch zu günstigeren Konditionen eingekauft haben, verbraucht haben, werden sie die steigenden Kosten vollumfänglich an die Verbraucher weitergeben müssen.

Selbst Preisgarantien in den Verträgen sind hinfällig, wenn Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) den Paragrafen 24 des Energiesicherungsgesetzes anwendet. Dann können die Versorger ihre höheren Kosten unmittelbar auf die Kunden umlegen. Dies wäre nötig, um die Insolvenz der Unternehmen zu verhindern.

Hinzu kommt die nur in Deutschland erhobene CO2-Abgabe, die die Bundesregierung 2021 eingeführt hat und die in diesem Jahr von zunächst 25 auf 30 Euro je Tonne angehoben wurde. Damit sollen die Deutschen ihren Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leisten.

Schon jetzt, bevor die Jahrhundert-Inflation bei den Endverbrauchern ankommt, zahlen diese Rekordbeträge für Gas. Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden mußte im Juni hochgerechnet auf zwölf Monate durchschnittlich 2752 Euro für Gas bezahlen – 113 Prozent mehr als im Vorjahr.

Strompreise haben sich verdreifacht

Auch die Strompreise explodieren. Inzwischen kostet eine Megawattstunde an der Leipziger Strombörse 239 Euro. Vor einem Jahr waren es noch 80 Euro – der Preis hat sich also verdreifacht. Diese Kosten sind ebenfalls noch nicht auf die Verbraucher umgelegt worden. Dies folgt mit Verzögerung. Daher haben sich die Strompreise für die deutschen Haushalte bisher erst um 34 Prozent verteuert. Doch die Verdreifachung für die Endkunden wird demnächst kommen. Auch beim Strom muss jeder Deutsche die Klima-Abgabe noch oben drauf bezahlen, was die Preise weiter nach oben treibt.

Der Wegfall der EEG-Umlage zum 1. Juli entlastet die Stromkunden daher nicht wirklich. Die Ersparnis von 5,1 Milliarden Euro verpufft. Ein Singlehaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 1500 kWh hätte etwa fünf Euro pro Monat sparen sollen. Für eine vierköpfige Familie mit 5000 kWh Stromverbrauch wären es etwa 18,50 Euro gewesen. All dies wird nun von den steigenden Preisen und der Klimasteuer aufgefressen.

Um die Haushalte wirklich zu entlasten, müßte die Bundesregierung die Stromsteuer, die aktuell bei 2,05 Cent/kWh liegt, und die Mehrwertsteuer von 19 Prozent zur Diskussion stellen. Tut sie das nicht, verdient der Staat an jeder Gas- und Strompreis-Erhöhung weiter deutlich mit. (fh)

Dämmerung für den Industriestandort Deutschland: Strom- und Gaspreise steigen jeden Tag deutlich an. Foto: picture alliance / greatif | Florian Gaul
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