LEIPZIG. Die evangelisch-lutherische Emmauskirche im Leipziger Stadtteil Sellerhausen ist beinahe abgebrannt. Unbekannte plünderten mehrere Objekte im Altarraum und steckten die Kirche anschließend in Brand, wie die Leipziger Volkszeitung am Mittwoch berichtete.
Die Täter sollen in der Nacht zum Dienstag in das Gotteshaus eingebrochen sein. Dabei schlugen sie laut Polizeiangaben ein Fester ein, brachen Schränke auf und zerstreuten den Inhalt auf dem Boden.
Besonders im Altarraum sollen sie laut dem Bericht der Leipziger Volkszeitung gewütet haben. Diesem zufolge fegten sie alle Gegenstände vom Altar und platzierten dort eine Rolle Klopapier. Einer der Täter verrichtete ein großes Geschäft auf dem Opfertisch. Das kupferne Altarkreuz und einen Leuchter ließen sie mitgehen. Ein schweres kupfernes Taufbecken ließen sie auf halben Wege liegen, da dieses offenbar nicht durch das Fenster paßte.
Linksradikale: Kirche steht für „christlich-weißes Europa“
Seit Jahren gibt es in Leipzig immer wieder Einbrüche in Kirchen der Stadt. Denkbar sind laut der dortigen Polizei politische oder religiöse Motive, aber auch Zerstörungswut oder Beschaffungskriminalität.
Anfang Januar 2021 hatte es eine Attacke auf die Lukaskirche in Volkmarsdorf gegeben. Zu dieser tauchte später ein Bekennerschreiben mit dem Titel „Montage für Moria – Zertrümmert das christlich-weiße Europa“ auf dem linksradikalen Internetportal Indymedia auf. Im vergangenen Juni beschädigten Unbekannte zudem ein Gotteshaus in Stötteritz und ritzten „Fuck a fake God“ in die Tür. (zit)