BERLIN. Als Zeichen der Solidarität mit dem von Rußland überfallenen Land soll der ukrainische Unabhängigkeitstag in der deutschen Hauptstadt offizieller Feiertag werden. Das fordern die Grünen, die in Berlin mit SPD und Linken regieren. „Die Solidarität in Berlin ist riesengroß“, erläutert der Innenpolitiker Vasili Franco den Vorstoß. Berlin verstehe sich als „Stadt der Freiheit“. Daher wolle man „ein Zeichen der Verbundenheit“ setzen.
Auch die Linke ist dafür, daß am 24. August kein Hauptstädter zur Arbeit muss. Der Grund scheint allerdings egal – Hauptsache frei: „Berlin liegt ja nicht vorne bei der Anzahl der Feiertage. Deshalb ist die Linke immer offen für zusätzliche“, sagte deren Fraktionschef Carsten Schatz der Boulevardzeitung BZ.
SPD hat sich noch nicht entschieden
Die SPD, die mit Franziska Giffey die Regierende Bürgermeisterin stellt, scheint zumindest offen für den neuen Feiertag zu sein, ohne sich konkret festlegen zu wollen: „Wir haben den Vorschlag noch nicht diskutiert“, sagt SPD-Fraktionschef Raed Saleh.
Berlin hatte zum 8. Mai, dem Tag des Endes des Zweiten Weltkrieges, ukrainische Fahnen noch verboten. Nun könnten sie im Hochsommer über der Hauptstadt wehen. Seitdem die Ukrainer am 24. August 1991 mit mehr als 90 Prozent für die Unabhängigkeit gestimmt hatten, ist dieser Tag in der früheren Sowjetrepublik der offizielle Nationalfeiertag. (fh)