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„Trauerndes Mädchen im Tränenmeer“: Dresden: Linksextremisten schänden Mahnmal für Bombentote

„Trauerndes Mädchen im Tränenmeer“: Dresden: Linksextremisten schänden Mahnmal für Bombentote

„Trauerndes Mädchen im Tränenmeer“: Dresden: Linksextremisten schänden Mahnmal für Bombentote

Mahnmal für Bombentote Dresden
Mahnmal für Bombentote Dresden
Das Mahnmal „Trauerndes Mädchen im Tränenmeer“ auf dem Dresdner Heidefriedhof vor seiner Zerstörung Foto: picture alliance / Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa | Arno Burgi
„Trauerndes Mädchen im Tränenmeer“
 

Dresden: Linksextremisten schänden Mahnmal für Bombentote

Es ist ein widerlicher Fall von politischem Vandalismus: Linksextremisten haben auf dem Dresdner Heidefriedhof ein Mahnmal für die Bombentoten zerstört. Die Luftangriffe seien notwendig gewesen, die Toten keine Opfer, sondern Täter. Den 13. Februar solle man deshalb feiern.
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DRESDEN. Linksextremisten haben auf dem Dresdner Heidefriedhof ein Denkmal für die Opfer der Bombardierung der Elbstadt im Februar 1945 zerstört. Dabei handelt es sich um die Skulptur „Trauerndes Mädchen im Tränenmeer“ der polnischen Künstlerin Malgorzata Chodakowska. Das 60.000 Euro teure Standbild war 2010 anläßlich des 65. Jahrestags der Luftangriffe auf Dresden eingeweiht worden. Gestiftet wurde es von Helga Petzold, die als neunjähriges Mädchen die Bombardierung am 13. Februar 1945 erlebt hatte.

Das 1,40 Meter große Figur wurde auf einem schwarzen Granitblock befestigt, in dem sich eine mit Wasser gefüllte Vertiefung befindet. Dieses soll ein Tränenmeer darstellen, als Zeichen der Trauer über die zahlreichen Toten der Luftangriffe.

Und genau daran störten sich die linkextremen Täter, die die Skulptur am Wochenende abbrachen und von ihrem Sockel stürzten. Auf dem linksradikalen Szene-Portal Indymedia begründeten sie den Bildersturm damit, daß es sich beim „Trauernden Mädchen im Tränenmeer“ um ein „geschichtsrevisionistisches Denkmal“ handle, das man „fachgerecht entfernt“ habe.

„Die Bombenangriffe waren notwendig“

Indymedia
Ausschnitt des Bekennerschreibens auf Indymedia mit dem gestürzten Denkmal Foto: JF

„Die Opfer der Bombenangriffe werden symbolisch als unschuldige Kinder dargestellt, die Bombenangriffe wirken dagegen gerade grauenhaft barbarisch. Aber genau dieses Bild entbehrt eben jeder historischen Grundlage und ist damit ideologisch gefährlich, verschiebt es doch die Schuld vom NS weg auf die Alliierten“, kritisierten die Polit-Randalierer.

Und weiter: „Die Bombenangriffe waren notwendig, um den NS zu besiegen, die Toten waren keine Opfer, sie waren Täterinnen und Täter.“ Dresdens Bombentote im kollektiven Gedenken zu betrauern, sei falsch. „Betrauert werden sollten die Opfer der Deutschen Barbarei, gefeiert werden sollte der Sieg über diese, also auch der 13. Februar als Sieg über das nationalsozialistische Dresden.“

Die Bildhauerin Chodakowska hingegen hatte 2015 über ihr Kunstwerk gesagt: „Das trauernde Mädchen soll allen Menschen eine Chance geben, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen, Trauer zuzulassen und am Ende die Vergebung und den Frieden zu finden, den unsere Welt so nötig hat.“ Es sei ein Symbol gegen Krieg, Gewalt und „für ein friedliches kollektives Denken, welches uns vor Haß und Zerstörung bewahren wird und die Ungerechtigkeit auf der Welt, die immer wieder auch von der linken Szene angeprangert wird, überwinden kann“.

Immer wieder kommt es zu Attacken und Zerstörungen

Die jüngste Tat reiht sich ein in eine Serie von linksextremen Anschlägen auf Denkmäler für die Bombenopfer in Dresden. Nahezu jedes Jahr kommt es im Januar oder Februar zu entsprechenden Attacken.

Am 13. Februar 1945 hatten britische und amerikanische Bomberverbände Dresden in Schutt und Asche gelegt und Zehntausende Zivilisten getötet. Die genaue Opferzahl konnte nie ermittelt werden. Während eine von der Stadt beauftragte Historikerkommission von bis zu 25.000 Toten ausgeht, ist in Überlieferungen von mehr als 100.000 Toten die Rede. (krk)

Das Mahnmal „Trauerndes Mädchen im Tränenmeer“ auf dem Dresdner Heidefriedhof vor seiner Zerstörung Foto: picture alliance / Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa | Arno Burgi
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