Pop-Titan gegen Ampelpolitiker: Dieter Bohlen schimpft auf Grüne und Rußland-Sanktionen

Musikproduzent Dieter Bohlen hat eine klare Meinung zu den Rußland-Sanktionen Foto: picture alliance/dpa | Henning Kaiser

Pop-Titan gegen Ampelpolitiker

Dieter Bohlen schimpft auf Grüne und Rußland-Sanktionen

Pop-Produzent Dieter Bohlen ist sauer. Auf die Grünen. Auf die Rußland-Sanktionen. Ein Video mit seinen Äußerungen schlägt hohe Wellen. Neben Kritik von ukrainischer Seite bekommt der Musiker und Moderator auch Zuspruch aus der Politik.

NEU-ISENBURG. Musikproduzent Dieter Bohlen hat mit seinen Attacken gegen die Grünen und Kritik an den Rußland-Sanktionen für Aufregung gesorgt. „Ich habe nichts gegen die Grünen. Aber die meisten der Grünen-Führungsriege haben ja keinen Berufsabschluß. Wenn die dann von Fachkräftemangel reden, dann wird mir so ein bißchen sauer im Magen“, sagte er bereits im August während des „Founder Summit“ der „Entrepeneur University“. Ein Ausschnitt davon schlägt seit Mittwoch in den sozialen Medien hohe Wellen.

Von den Rußland-Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges hält der Musiker, der mit Modern Talking große Erfolge feierte, gar nichts. Unter dem Jubel des Publikums äußerte Bohlen: „Wenn wir die Sanktionen nicht gemacht hätten, und man hätte sich vernünftig an einen Tisch gesetzt, dann bräuchten die Leute jetzt nicht diesen ganzen Firlefanz machen. Jetzt müssen wir frieren und dies und das. Das ist doch alles Scheiße.“

Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, riet dem Künstler und Moderator, lieber bei der Musik zu bleiben. Seine Aussagen zu den Sanktionen seien wenig überzeugen, schrieb er auf Twitter.

Ach Dieter Bohlen, Sie sollten lieber wieder singen (Modern Talking forever 💪) als von Russland-Sanktionen faseln, klingt nicht sehr überzeugend, ehrlich gesagt. Sorry pic.twitter.com/R1A6a4JxzC

— Andrij Melnyk (@MelnykAndrij) October 12, 2022

Chrupalla dankt Bohlen

Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko widersprach Bohlen ebenfalls via Twitter. „Ist Dir, Dieter Bohlen, egal, wenn bei uns Menschen sterben. Ja, die wirtschaftliche Situation ist für viele Menschen derzeit eine große Herausforderung, auch in Deutschland.“ Aber Rußland habe den Krieg begonnen, betonte er.

Zuspruch erhielt der „Pop-Titan“ unter anderem von AfD-Chef Tino Chrupalla. Der Musiker vertrete den Standpunkt seiner Partei. „Ohne Sanktionen bräuchten die Bürger nicht zu frieren. Die Sanktionen treffen nicht Rußland, sondern die eigenen Bürger. Danke für den Mut zur Wahrheit, Herr Bohlen!“, twitterte der Politiker. (ag)

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Kommentare

Harry Perm sagt:

14. Oktober 2022 um 17:24 Uhr

Ob man die Musik von Dieter Bohlen mag oder nicht spielt doch hier gar keine Rolle! Eine sehr bekannte Persönlichkeit unseres Landes hat seine Meinung öffentlich gesagt und bleibt dabei. Das nenne ich Standhaftigkeit gegenüber dem Mainstream! Andere „Promis“ hatten auch wohl aus Versehen mal das Richtige gesagt und dann im Gegenstrom den Schwanz eingezogen…
Wertkonservativer Akademiker sagt:

13. Oktober 2022 um 16:01 Uhr

Dieter Bohlen und Tino Chrupalla – da passt das Niveau.
Klaus Reichel sagt:

13. Oktober 2022 um 12:28 Uhr

Wenn Klitschko sagt, Rußland habe den Krieg begonnen, dann sollte man ihn mal fragen, welchen Krieg er denn genau meint. Ich vermute, er meint den Angriff der Russen vom 24. Februar, womit er nur eine Tatsache ausspricht, ohne über die Hinteergründe oder gar die Vorgeschichte nachzudenken. Den Krieg der Ukrainer gegen ihre russischen Landsleute im Donbass, der seit gut acht Jahren andauert und 15 000 Todesopfer gefordert hat, meint er ganz sicher nicht. Die Hunderttausende Russen, die aus den bekämpften Regionen nach Rußland geflüchtet sind, blendet er auch schlichtweg aus. Und was vor 2014 geschehen ist mit den Farbenrevolutionen in der Ukraine (und zuvor Ägypten, Lybien u.a.), sämtlich von den USA angestiftet, interessiert auch nicht.
caddius sagt:

13. Oktober 2022 um 12:01 Uhr

Respekt für seinen Mut zur freien Meinungsäußerung! Mal sehen, wer dagegen Hass und Hetze Predigt.
Peter G sagt:

13. Oktober 2022 um 11:09 Uhr

Im Gegensatz zu (fast) alle Wessis und (fast) alle Jüngeren hatte Bohlen bedingt durch seine Konzerte Kontakte zu Russen und Russland, daher sind ihm die durch Amerika eingeschleuste massive Vorurteile gegenüber Russland fremd, genau wie praktisch allen Ossis ü 60.

Wenn man vorurteilsfrei Russland und die Energieprobleme betrachtet, hat man zwangsläufig die Meinung Bohlens, ob man sich traut auszusprechen oder nicht. Und unabhängig davon, was man über den russischen Präsidenten und seine Politik über die Ukraine denkt.
FritzH sagt:

13. Oktober 2022 um 9:19 Uhr

Dieter Bohlen ist zweifelsohne ein ausgewiesener Experte für niveaulose Popmusik, aber immerhin hat er eine abgeschlossene Berufsausbildung als Diplom-Kaufmann (nach Wikipedia). Daher darf er auch die Grünen kritisieren. Seine Aussagen hinsichtlich der Rußland-Sanktionen sind allerdings naiv. Er scheint zwar so, daß sich in der Tat Deutschland mit den Sanktionen selbst mehr geschadet hat als Rußland, aber seine Aussage, daß man sich ohne die Sanktionen vernünftig an einen Tisch gesetzt hätte, zeugt von einer gewissen Wirklichkeitsfremdheit. Putin hatte sein Kriegsziel (auch wenn man es nicht genau kennt) als er den Überfall auf die Ukraine startete. Und daß er dies bisher nicht erreichte, sondern mittlerweile sogar in der Defensive ist, liegt vor allem an der Unfähigkeit seiner Militärführung und der mangelnden Kampfqualität seiner Armee.
1. Herr V./Sachsen sagt:
  
  13. Oktober 2022 um 10:31 Uhr
  
  „Experte für niveaulose Popmusik“….
  
  Unter „Niveau“ versteht wohl nicht jeder Mensch dasselbe.
  Mit 125 Millionen verkaufter Tonträger, ist er nach Boney M (160 Millionen Tonträger), die Nr. 2, in der Geschichte der deutschen Musikexporte. Das sind Zahlen von denen Rammstein oder Helene F. nur träumen können.
  1. FritzH sagt:
    
    13. Oktober 2022 um 13:07 Uhr
    
    Verkaufserfolg ist nicht gleich Niveau ! Ich rede auch gar nicht von Rammstein oder
    Helene F., sondern von Mark Knopfler, Peter Green, Carlos Santana, John Mayall,
    Ian Anderson etc.
    1. Paulinaroth sagt:
      
      13. Oktober 2022 um 14:55 Uhr
      
      ?? muß man sie alle kennen, um nicht niveaulos zu sein? Dann bin ich es, kenne weder Bohlens Musik noch die Ihrer Favoriten.
      Dürfen nur bestimmte Berufe sich zu jeweiligen politischen Themen äußern? Dann dürften m. Überlegung nach aber nur wenige Politiker ihre Ämter ausüben, weil sie nichts vorzuweisen haben, was sie dafür geeignet macht.
      1. Wertkonservativer Akademiker sagt:
        
        13. Oktober 2022 um 15:56 Uhr
        
        Mark Knopfler: Der mehrfache Grammy-Gewinner war Kopf und Mitgründer der Rockgruppe Dire Straits, mit der er weltweit bekannt wurde. Auch solo ist er erfolgreich. Mit insgesamt etwa 120 Millionen verkauften Tonträgern zählt er zu den „Best-selling music artists“ der Musikgeschichte. Er gehört zu den bekanntesten E-Gitarristen der Welt (Quelle: Wikipedia).
        
        Man muss ihn nicht kennen, Man muss auch die Beatles oder die Rolling Stones nicht kennen. Genauso wenig wie Bach, Beethoven und Mozart.
      2. FritzH sagt:
        
        13. Oktober 2022 um 16:31 Uhr
        
        Lieber Paulinaroth,
        da haben Sie jetzt einiges falsch aufgefaßt. Um es klarzustellen:
        a) aufgrund Ihrer bisherigen Beiträge bin ich nicht der Ansicht, daß Sie niveaulos sind.
        b) wer ’niveaulose Musik‘ macht, muß nicht unbedingt selbst niveaulos sein.
        Schließlich kann man damit sehr viel Geld verdienen. Und der Wunsch dazu
        ist nicht unbedingt niveaulos.
        c) in einer Demokratie darf jeder zu jedem politischen Thema sine Meinung unabhängig vom Beruf. Er oder Sie müssen sich dann aber auch gefallen lassen,
        daß andere sie für falsch oder unsinnig halten.
    2. Ehrlich sagt:
      
      13. Oktober 2022 um 15:49 Uhr
      
      Genau. Fleetwood Mac, Santana, Jethro Tull, Deep Purple, Led Zeppelin, Black Sabbath!
      Danke, werter Fritz, Sie haben mich wieder in gute Stimmung gebracht! 👍✌️🤘
      1. Herr V./Sachsen sagt:
        
        14. Oktober 2022 um 2:58 Uhr
        
        Ein „Pop-Titan“ macht Popmusik.
        „Santana, Jethro Tull, Deep Purple, Led Zeppelin und Black Sabbath“ ins Spiel zu bringen, ist wie Birnen mit Äpfeln vergleichen.
Ehrlich sagt:

13. Oktober 2022 um 8:15 Uhr

Ich finde es großartig, dass Dieter Bohlen den Mut hat, gegen den politischen Mainstream seine FREIE Meinung zu äußern. DAS sollte in D wieder Normalität werden, dass man FREI diskutieren kann – ohne Angst haben zu müssen, von den herrschenden politischen Kräften diffamiert, drangsaliert, diskriminiert und am Ende „verboten“ zu werden!!
Aber: Ich teile Herrn Bohlens Meinung NICHT. Zum Einen war mit „Sich-an-einen-Tisch-setzen“ nach dem Überfall Russlands auf die GESAMT-Ukraine m.M. nach Schluss. Zum Anderen brächte eine Aufnahme von Gaslieferungen aus Russland über NS 2 (falls eine der entsprechenden Leitungen – wie RU behauptet! – repariert werden könne) NUR DANN etwas, wenn ALLE Sanktionen gegenüber Russland sowie sämtliche Waffenlieferungen an RU fallen gelassen würden, also die Ukraine – so wie die AfD es fordert – de facto von D komplett in ihrem Verteidigungskrieg gegen RU im Stich gelassen würde. Denn ansonsten könnte RU mit uns dann jeden „Liefer-Ausfall-Spaß“ treiben, der ihnen so einfiele, falls wir in den anderen besagten Dingen nicht „spurten“. Aber eine politische Gesamt-Konstellation ZUGUNSTEN Russlands ist nach deren Angriffskrieg für mich derzeit undenkbar.
1. Klaus Reichel sagt:
  
  13. Oktober 2022 um 12:34 Uhr
  
  Provokativ gefragt: Führt die Ukraine tatsächlich einen „Verteidigungskrieg“? Gegen wen hat sie sich denn die vergangenen acht Jahre „verteidigt“? Bitte nicht immer wieder alles ausblenden, was einem nicht ins Konzept paßt. Für mich hat die Ukraine (Selenskij und Vorgänger) wesentlich mehr Dreck am Stecken als Rußland, zumal Rußland den Krieg immer mit „auf den Rücken gebundenen rechten Hand“ geführt hat und sowohl Energieversorgung, Infrastruktur und auch die Zivilbevölkerung weitgehend geschont hat. Auch wenn das in den hiesigen Medien anders dargestellt wird. Man sollte versuchen, zwischen Informationen und Propaganda zu unterscheiden.
  1. Ehrlich sagt:
    
    13. Oktober 2022 um 14:30 Uhr
    
    Hören Sie und ihre Rechtsaußen-Freaks erst mal auf, immer alles in einen Topf zu werfen, wie Sie das oben getan haben („Ägypten, Libyen u.a.“).
    
    A.: Es stimmt, dass die USA massiv Einfluss genommen haben auf die politische Entwicklung in der Ukraine, insb. über den Maidan-Aufstand und was danach passiert ist (s. geleaktes Telefonat von Victoria Nuland mit dem amerikanischen Botschafter in der Ukraine).
    B.: Der Maidan-Aufstand war dennoch ein Volksaufstand der (West-)Ukrainer gegen die Unterjochung durch Russland.
    C.: Das US-Interesse einer NATO- Mitgliedschaft der Ukraine fiel bei den Ukrainern erst auf offene Ohren, als Russland völkerrechtswidrig die Krim annektiert hat und daraufhin auch noch mit seinen „Separatisten“ und „grünen Männchen“ im Donbas SEINE Fakten schaffen wollte.
    C.: Die Minsker Abkommen wurden von BEIDEN Seiten verletzt – von der Ukraine UND von den prorussischen „Separatisten“. Beide Seiten hatten auch Angst vor Abstimmungsergebnissen in puncto Autonomie, die ihnen nicht passen könnten.
    D.: Krim und Donbas gehören völkerrechtlich zur Ukraine!
    E.: Die Ukrainer führen einen heldenhaften Kampf für IHRE Freiheit! Niemand kann sie dazu zwingen!!
muku polkorr feminist gender sagt:

13. Oktober 2022 um 7:28 Uhr

Die Meute der Wurmfortsätze US-amerkanischer Interessen heult wieder auf wie getroffene Hunde , wenn ein mutiger Künstler deutsche Interessen artikuliert.
1. Untertan sagt:
  
  13. Oktober 2022 um 12:30 Uhr
  
  Wollte eigentlich noch eine Antwort auf FritzH und Ehrlich schreiben, aber Sie, mpfg haben alles ganz kurz und klar ausgedrückt, worum es in dieser unserer BRD eigentlich geht. –Aber doch noch eine Bemerkung zu Ehrlich: Die Ukraine hätte doch bloß zu sagen brauchen – mit entsprechenden Zusicherungen-, daß die Ukraine NICHT Mitglied der Nato werden möchte. Denken Sie doch bitte an die Kuba-Krise, als der Ukrainer und Alkoholiker Chrustchov Atom-Raketen auf Kuba stationieren wollte. Der hier in der BRD so verteufelte Putin handelt meiner Überzeugung nach nicht anders als damals Kennedy.
  1. RainerM sagt:
    
    13. Oktober 2022 um 13:07 Uhr
    
    Vermutlich würde es uns gar nicht geben, wenn Kuba damals Mitglied des Warschauer Paktes hätte werden wollen. Die Amis hätten eher den roten Knopf gedrückt, als dass sie das zugelassen hätten.