BERLIN. Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat vor den Plänen der Ampelkoalition zur Cannabisfreigabe gewarnt. „Regelmäßiger Cannabiskonsum kann bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen irreparable Hirnschäden verursachen, bis hin zu einer dauerhaften Einschränkung der intellektuellen Leistungsfähigkeit und der sozialen Kompetenz“, äußerte er gegenüber der Rheinischen Post.
Daher wäre es den Kinder- und Jugendärzten lieber, wenn es keine Freigabe für Cannabis geben werde. Denn es sei nicht erkennbar, wie verhindert werden könne, daß legal gekauftes Cannabis an unter 18jährige weitergegeben werde.
Eigenbesitz von 30 Gramm Cannabis soll legal werden
Am Mittwoch hatte sich das Bundeskabinett auf Eckpunkte für die Legalisierung des Rauschmittels verständigt. Der Wirkstoff THC der Droge soll demnach künftig nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft werden. Der Kauf und Besitz von bis zu 30 Gramm soll damit erlaubt werden, ebenso wie der begrenzte Eigenanbau. Der Verkauf werde über Fachgeschäfte vorgenommen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will ein entsprechendes Gesetz vorantreiben, wenn die Pläne eine europa- und völkerrechtliche Prüfung in Brüssel bestehen. (ag)