NECKARGEMÜND. Die Badener Stadt Neckargemünd hat rechtliche Schritte gegen die Werbekampagne des Landes unter dem Motto „The Länd“ eingeleitet. Die Stadt strengte ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen das Staatsministerium an, weil dieses ein Plakat mit der Aufschrift „Willkommen in the Länd“ unterhalb des gleichgroßen Ortsschildes angebracht hatte, berichtet die Rhein-Neckar-Zeitung.
Bürgermeister Frank Volk (Freie Wähler) hatte dies zuvor als „Guerilla-Aktion“ des Staatsministeriums kritisiert. Niemand von der Stadt sei eingeweiht gewesen. „Ein Schlag in das Gesicht für alle Vereine und Gewerbetreibende, die ordnungsgemäß eine Plakatierungsgenehmigung benötigen und beantragen.“ Außerdem verwies Volk auf die Kosten der Werbekampagne in Höhe von 21 Millionen Euro.
Bürgermeister spricht von Fremdscham
Allerdings stieß sich der Bürgermeister auch an der Sprache der Werbemaßnahme. „Ich bin Kurpfälzer und Badener. Gemäß Volksabstimmung von 1952 bin ich auch Baden-Württemberger. Was ich nicht bin: Teil ‘vom Ländle’ oder nun, von ‘The Länd’. Wie weit geht die Verballhornung der deutschen Sprache noch?“
Die Beamten in Stuttgart hätten wohl nichts gelernt aus ähnlichen Versuchen. „‘Die Mannschaft’ als neue Marke hat auch nicht gegriffen.“ Für die Kampagne könne er sich nur fremdschämen. Auf Facebook veröffentlichte Volk das Foto eines abgehängten „Willkommen in the Länd“-Schildes, das an einer Mülltonne lehnt.
Ein Sprecher der Landesregierung sagte der Rhein-Neckar-Zeitung: „Wir haben schon ein Stück weit damit gerechnet, daß es nicht nur positive Reaktionen darauf gibt.“ Er ergänzte: „Wir würden Herrn Volk gern ins Staatsministerium einladen.“ Allerdings müsse man „mal die Kirche im Dorf lassen“, es habe sich um sehr kleine Schilder gehandelt. (ls)