MÜNCHEN. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eine Corona-Impfpflicht für Fußballprofis angeregt. „Ich bin auch dafür, daß wir über eine Impfpflicht in den Bereichen nachdenken, wo wir ohnehin nur 2G haben und manche sich nicht engagieren. Ich denke, es wäre ein gutes Signal, daß wir so etwas auch für den Fußballbereich diskutieren, als Signal auch der Einheit zwischen Fans und Spielern“, sagte er am Dienstag der Bild-Zeitung.
Söder spielte damit darauf an, daß in vielen Stadien Zuschauer nur unter Anwendung der 2G-Regel Zutritt haben. Die Profivereine hingegen verlangen keinen Impfnachweis von ihren Spielern, sondern testen sie in regelmäßigen Abständen.
Nachdem vor kurzem Fußballnationalspieler Joshua Kimmich seine Weigerung zur Impfung mit Bedenken über mögliche Nebenwirkungen begründet hatte, war eine Debatte über eine Impfpflicht im Profifußball aufgekommen. Durch die Corona-Infektion seines geimpften Mannschaftskollegen Niklas Süle (beide FC Bayern München), hatte die Diskussion neue Nahrung bekommen.
Deutsche Fußball Liga will für Impfungen werben
Der Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL), Christian Seifert, äußerte sich zu den Plänen Söders. „Ideen haben wir in den letzten zwölf Monaten genug gehört. In der aktuell zweifellos schwierigen Pandemie-Situation muß es die Aufgabe der Politik sein, nach praktikablen Lösungen und umsetzbaren Konzepten zu suchen. Wenn die Politik die rechtlichen Möglichkeiten für eine Impf-Pflicht in bestimmten Berufsgruppen schafft, wird die DFL selbstverständlich eine solche Option umgehend intensiv diskutieren.“
Zugleich stellte Seifert klar, daß die Impfquote in der Ersten und Zweiten Bundesliga bei über 90 Prozent liege. Er betonte, die Vereine und die DFL würden auch weiter für eine Steigerung der Quote im Fußball und der Gesellschaft werben.
Gladbachs Trainer zeigt Verständnis für Impfverweigerer
Der Präsident des Fußballzweitligisten FC. St. Pauli, Oke Göttlich, hatte sich laut NDR für eine solche Verpflichtung ausgesprochen. „Ich bin klarer Befürworter für 2G – für sämtliche Akteure im Fußball, für alle.“
Der Trainer des Erstligisten Borussia Mönchengladbach, Adi Hütter, sprach sich gegen eine Impfpflicht für Profis aus. Ungeachtet ihrer Vorbildfunktion sollte ihnen die Entscheidung überlassen werden. „Das sind ja nicht alles per se Impfgegner, sondern Menschen, die aus welchem Grund auch immer Angst vor einer Impfung haben“, gab er zu Bedenken. Er zeigte sich jedoch überzeugt, wenn alle geimpft seien, werde die Pandemie schneller besiegt. (ag)