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Identitätspolitik auf dem Kriegspfad: Grüne zensieren „Indianerhäuptling“-Aussage

Identitätspolitik auf dem Kriegspfad: Grüne zensieren „Indianerhäuptling“-Aussage

Identitätspolitik auf dem Kriegspfad: Grüne zensieren „Indianerhäuptling“-Aussage

Die "Indianerhäuptling"-Aussage der Grünen Spitzenkandidatin Bettina Jarasch wurde durch ein Hinweisschild ersetzt Foto: picture alliance/dpa | Annette Riedl / YouTube-Screenshot / JF-Montage
Die "Indianerhäuptling"-Aussage der Grünen Spitzenkandidatin Bettina Jarasch wurde durch ein Hinweisschild ersetzt Foto: picture alliance/dpa | Annette Riedl / YouTube-Screenshot / JF-Montage
Die „Indianerhäuptling“-Aussage der Grünen Spitzenkandidatin Bettina Jarasch wurde durch ein Hinweisschild ersetzt Foto: picture alliance/dpa | Annette Riedl / YouTube-Screenshot / JF-Montage
Identitätspolitik auf dem Kriegspfad
 

Grüne zensieren „Indianerhäuptling“-Aussage

Die „Indianerhäuptling“-Affäre läßt die Berliner Grünen nicht zur Ruhe kommen. Damit nicht noch nachträglich jemand darunter leidet, der sich das entsprechende Parteitagsvideo ansieht, greifen sie neben der Selbstgeißelung auch noch zur Zensurschere. Ob das reicht?
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Die „Indianerhäuptling“-Affäre läßt die Berliner Grünen nicht zur Ruhe kommen. Nachdem die Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahl, Bettina Jarasch, auf dem Landesparteitag während einer Vorstellungsrunde sagte, sie wäre als Kind gern Indianerhäuptling geworden, treibt den Landesverband immer noch die Frage um, wie man damit umgehen soll.

Offenbar reicht es nicht, daß sich Jarasch schon kurz darauf in ihrer Rede vor eineinhalb Wochen öffentlich für ihre Wortwahl entschuldigte und sich rückwirkend für ihren Kindheitswunsch schämte.

Nun hat der Landesverband zur Zensurschere gegriffen und den verbalen Ausrutscher von Jarasch aus dem Video der Veranstaltung auf YouTube entfernt. An der entsprechenden Stelle informiert nun eine Schrifttafel darüber, daß „an dieser Stelle ein Begriff benutzt“ wurde, „der herabwürdigend gegenüber Angehörigen indigener Bevölkerungsgruppen ist“. Selbstkritisch räumt die Parteiführung ein: „Auch wir lernen ständig dazu und wollen weiter daran arbeiten, unser eigenes Handeln und Sprechen auf diskriminierende Denkmuster zu hinterfragen.“

Jarasch legt auf Twitter nach

Anschließend wird noch auf die Selbstanklage von Jarasch während ihrer Parteitagsrede verwiesen. Ein Hauch von stalinistischen Schauprozessen wabert dem Betrachter entgegen und man ahnt, welche Gewissensqualen die Grünen bei diesen Themen peinigen müssen.

Am vergangenen Wochenende legte Jarasch in ihrer öffentlichen Buße noch einmal nach. Auf Twitter ließ sie die Welt wissen, daß sie mit einem Parteimitglied gesprochen habe, daß von dem Indianer-Ausspruch persönlich betroffen und „tatsächlich verletzt“ sei. Damit ihre Aussage aus der Vorstellungsrunde „nicht uneingeordnet im Livestream stehen“ bleibe, sei sie nachträglich gelöscht worden.

Wird das Kriegsbeil begraben?

Alternativ hätte der Landesverband die skandalträchtige Antwort seiner Spitzenkandidatin auch als abschreckendes Beispiel und kommenden Generationen zur Mahnung in dem Video belassen können. Aber natürlich nur mit vorgeschalteter Warnung, damit die Betrachter – ob Indigene oder Bleichgesichter – keine Traumata erleiden.

Ob die bösen Geister, die Jaraschs Wortwahl heraufbeschwor, damit zur Ruhe kommen, muß sich noch zeigen. Grüne auf dem identitätspolitischen Kriegspfad sind nur schwer zu besänftigen und so schnell wird das Kriegsbeil nicht begraben.

Die „Indianerhäuptling“-Aussage der Grünen Spitzenkandidatin Bettina Jarasch wurde durch ein Hinweisschild ersetzt Foto: picture alliance/dpa | Annette Riedl / YouTube-Screenshot / JF-Montage
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