BERLIN. Die Bundesregierung hat seit Januar 2020 bislang 2.380 Migranten aus Griechenland nach Deutschland geholt. Davon sind 1.425 Minderjährige, den Rest stellen behandlungsbedürftige Kinder mit ihren Kernfamilien und sogenannte anerkannt Schutzberechtigte im Familienverband, wie aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Anton Friesen hervorgeht.
Mit Blick auf die Millionen syrischen Flüchtlinge, die die Bundesrepublik seit 2015 beherbergt, kritisierte Friesen die Aufnahme der Migranten aus Griechenland durch die Große Koalition. „Das löst keinerlei Probleme – weder verhindert das den Migrationsdruck auf Griechenland, Deutschland und Europa, noch hilft das den Betroffenen.“
Oberbürgermeister wollen Moria-Migranten aufnehmen
Im September vergangenen Jahres war in dem griechischen Lager Moria auf der Insel Lesbos ein Feuer ausgebrochen, das die Unterkünfte zerstörte. Wegen des Verdachts der Brandstiftung müssen sich mehrere Migranten vor Gericht verantworten.
Als in weiteren Flüchtlingslagern in Griechenland ebenfalls Brände auftraten, warnten Politiker vor einer „Moria-Taktik“ der Einwanderer. Deutschland und weitere EU-Staaten erklärten sich damals bereit, zunächst minderjährige oder besonders hilfsbedürftige Migranten aufzunehmen. Die Oberbürgermeister von zehn deutschen Städten bekundeten in einem offenen Brief an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ihre Bereitschaft zur Versorgung und Unterbringung der Migranten. (ag)