BERLIN. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat sich für dafür ausgesprochen, die Vielfalt in der deutschen Kultur mehr als bisher zu fördern. „Für mich zeichnet sich Kultur durch Vielfalt aus. Das steht auch explizit so im Koalitionsvertrag. Da soll man jetzt aber bitte schön nicht mit Leitkultur kommen, was immer das sein mag“, erläuterte Roth am Freitag im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen.
Deshalb wolle sie Gremien in Kultureinrichtungen zukünftig stärker mit Minderheiten besetzen. Wichtig sei ihr aber auch, die schlechte Bezahlung von Frauen im Kulturbereich zu beenden. Außerdem forderte die ehemalige Ton-Steine-Scherben-Managerin die Förderung der Kultur im Grundgesetz zu verankern. „Das Staatsziel soll mehr als ein Symbol sein“, betonte Roth. Die Anerkennung als Staatsziel solle die außerordentliche Bedeutung der Kultur für Gesellschaft und Demokratie noch einmal deutliche hervorheben.
In ihrem Koalitionsvertrag haben sich FDP, Grüne und SPD darauf geeinigt, Kultur als Staatsziel im Grundgesetz zu verankern. „Wir wollen Kultur in ihrer Vielfalt als Staatsziel verankern und treten für Barrierefreiheit, Diversität, Geschlechtergerechtigkeit und Nachhaltigkeit ein.“ Kultur solle in all ihrer „Vielfalt und Freiheit“ gefördert werden, „von Klassik bis Comic, von Plattdeutsch bis Plattenladen“. (fw)