LEIPZIG. Der Stadtteil Connewitz gilt als Hochburg der Linksextremisten in Sachsen. Immer wieder kommt es zu massiven Ausschreitungen. Polizisten werden angegriffen, Autos, Kräne und Baustellen gezielt abgefackelt. Schon Anfang 2020 sah das sächsische Landeskriminalamt die Schwelle zum Terror erreicht. Doch was jetzt durch eine Razzia Ende April in Connewitz ans Licht gerät, ist ein unglaublicher Skandal. Womöglich hat die Antifa Informanten in der Stadtverwaltung.
„Tatsächlich kann ich bestätigen, daß einer der Beschuldigten, bei denen wir eine Hausdurchsuchung durchführten, Mitarbeiter der Stadt Leipzig ist“, sagt Polizeihauptkommissar Chris Graupner, einer der Sprecher der Polizeidirektion Leipzig gegenüber der Jungen Freiheit.
Umfangreiche Beweismittel sichergestellt
Rückblick: Am 28. April durchsuchen Polizeibeamte der Soko LinX des Landeskriminalamtes Sachsen und Kräfte der Bereitschaftspolizei die Wohnungen von fünf Beschuldigten im Alter zwischen 30 und 33 Jahren im Stadtgebiet von Leipzig. Grund des Einsatzes: ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Leipzig wegen Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung. Bei den Hausdurchsuchungen stellen die Beamten umfangreiche Beweismittel sicher.
Die fünf Beschuldigten sollen, so die Staatsanwaltschaft, im September 2019 an einem Angriff auf einen Fahrgast einer S-Bahn am Bahnhof Neukieritzsch beteiligt gewesen sein. „Die Fans des Fußballclubs BSG Chemie Leipzig sollen die Anhänger des 1. FC Lokomotive Leipzig unter dem Einsatz von Pyrotechnik angegriffen haben“, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. „Dabei wurde eine Person verletzt.“
Gibt es weitere Mitarbeiter aus der linksextremistischen Szene?
Die AfD-Stadtratsfraktion stellte dazu am Dienstag, den 4. Mai 2021 im öffentlich einsehbaren Teil des elektronischen Ratssystems eine Anfrage. Die war dort bis Donnerstag, den 6. Mai 2021 zu lesen. „Doch leider wurde unsere Anfrage vom Oberbürgermeister für die nächste Ratsversammlung in den nichtöffentlichen Teil verlegt, weil es sich um eine Personalangelegenheit handelt“, erklärt AfD-Fraktionsgeschäftsführer Christian Kriegel gegenüber der Jungen Freiheit. „Somit ist auch die Anfrage nicht mehr öffentlich einsehbar.“
Was steht nun in der brisanten Anfrage der AfD? Es sind sechs Fragen, die es in sich haben. Es geht um den Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der in den Fokus der Fahnder geraten ist. Die Partei will wissen, ob die Stadtverwaltung Kenntnis darüber hatte, daß er in offensichtlich linksextremistischen Kreisen verkehrt. Sie möchte erfahren, in welchen Ämtern der Stadt er bisher arbeitete und in welchen Funktionen, ob er Zugang zu sensiblen Daten von Bürgern hatte und ob der Mann für die Dauer der Ermittlungen vom Dienst suspendiert ist.
Darüber hinaus will die AfD wissen, ob in der Stadtverwaltung weitere Mitarbeiter beschäftigt sind, die der linksextremistischen Szene zuzurechnen sind. Die Ratssitzung ist am 19. Mai ab 14 Uhr.