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Klimaforscher: Schellnhuber: „Wer achtlos CO2 freisetzt, gefährdet das Leben seiner Enkel“

Klimaforscher: Schellnhuber: „Wer achtlos CO2 freisetzt, gefährdet das Leben seiner Enkel“

Klimaforscher: Schellnhuber: „Wer achtlos CO2 freisetzt, gefährdet das Leben seiner Enkel“

Hans Joachim Schellnhuber
Hans Joachim Schellnhuber
Hans Joachim Schellnhuber fordert „Klima-Corona-Vertrag“ Foto: picture alliance/Christoph Soeder/dpa
Klimaforscher
 

Schellnhuber: „Wer achtlos CO2 freisetzt, gefährdet das Leben seiner Enkel“

Der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber hat mehr gesellschaftliches Engagement für den Klimaschutz nach der Coronakrise gefordert. „Wir erleben ja gerade, daß solche Zumutungen – bis hin zur Ausgangssperre – akzeptiert werden, wenn deren Notwendigkeit gut begründet ist.“
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BERLIN. Der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber hat mehr gesellschaftliches Engagement für den Klimaschutz nach der Coronakrise gefordert. Derzeit werde zurecht von den jüngeren Generationen Solidarität mit den Älteren eingefordert, weil diese stärker durch Covid-19 gefährdet seien. „Umgekehrt sollten die Älteren beim Klima Solidarität mit den Jüngeren üben, denn Letztere werden die Folgen der Erderhitzung in ihrem Leben viel stärker spüren“, sagte Schellnhuber am Donnerstag der Frankfurter Rundschau.

„Wer achtlos das Virus weitergibt, gefährdet das Leben seiner Großeltern. Wer achtlos CO2 freisetzt, gefährdet das Leben seiner Enkel“, begründete der Gründer des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung seinen Vorstoß. Ihm schwebe eine Art „Klima-Corona-Vertrag“ vor. Er verstehe, wenn die Bürger gerade andere Sorgen hätten. Doch leider würden „zunehmend drastischere Wetter-Extreme“ die Folgen des Klimawandels in den Fokus der Öffentlichkeit „katapultieren“.

Ob der Klimawandeln nach der Coronakrise ernsthaft angegangen werde, hänge davon ab, ob die Politik eine „nachhaltige Wirtschaftsstrategie anbietet, die Veränderungen anstößt, welche aber sicher auch Zumutungen an die Bevölkerung beinhaltet“, ergänzte Schellnhuber. „Wir erleben ja gerade, daß solche Zumutungen – bis hin zur Ausgangssperre – akzeptiert werden, wenn deren Notwendigkeit gut begründet ist.“

Parallelen zwischen Klimawandel und Coronavirus

Zwischen dem Coronavirus und dem Klimawandel gibt es laut Schellnhuber Parallelen. „Das Virus macht genauso wie CO2 nicht an den nationalen Grenzen halt – wir haben ein Menschheitsproblem. Es gibt eindeutige wissenschaftliche Erkenntnisse, die man wie beim Klima nicht dauerhaft wegschwindeln kann.“ Zudem gebe es in beiden Fällen Verzögerungseffekte.

„Die Lehre daraus: Richtiges Timing ist alles. Man muß handeln, bevor die Sache eskaliert, nicht erst, wenn man schon mitten im Schlamassel steckt“, forderte der Klimawissenschaftler. Die EU müsse „ihren grandiosen Green-Deal tatsächlich realisieren“. (ls)

Hans Joachim Schellnhuber fordert „Klima-Corona-Vertrag“ Foto: picture alliance/Christoph Soeder/dpa
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