BERLIN. Die Grünen haben gefordert, die Regelung bei Blutspenden für Schwule, Bi- und Transsexuelle zu ändern. Bislang dürfen diese Personengruppen nur Blut spenden, wenn sie zuvor ein Jahr lang keinen Sex hatten. „Das ist eine grobe Diskriminierung von schwulen und bisexuellen Männern und sachlich nicht zu begründen“, sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Sven Lehmann ntv.
In einem entsprechenden Antrag verlangen die Grünen, die Regelung aufzuheben und damit mehr Menschen zur Blutspende zuzulassen. Der Antrag soll in den Bundestag eingebracht werden. „Individuelles Risikoverhalten und nicht sexuelle Identität muß die Grundlage der Risikoeinschätzung sein“, betonte Lehmann.
2017 hatte die Ärztekammer die neuen Richtlinien zur Blutspende formuliert. Zuvor waren Homo- und Transsexuelle sowie Prostituierte als Spender nicht zugelassen. Sie gelten wegen ihres Sexualverhaltens als Risikogruppen mit einer höheren Gefahr für HIV- oder Hepatitis-Infektionen. (ag)