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AStA fordert Entzug des Titels: Geheimes Gutachten: Ministerin Giffey täuschte 27 Mal in Doktorarbeit

AStA fordert Entzug des Titels: Geheimes Gutachten: Ministerin Giffey täuschte 27 Mal in Doktorarbeit

AStA fordert Entzug des Titels: Geheimes Gutachten: Ministerin Giffey täuschte 27 Mal in Doktorarbeit

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD)
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD)
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) Foto: picture alliance
AStA fordert Entzug des Titels
 

Geheimes Gutachten: Ministerin Giffey täuschte 27 Mal in Doktorarbeit

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat in ihrer Doktorarbeit mindestens 27 Mal wissenschaftlich nicht korrekt gearbeitet. Dies geht aus einem bisher geheimen Abschlußbericht der Plagiatsprüfung hervor. Der Allgemeine Studierendenausschuß der Freien Universität Berlin fordert die Aberkennung des Titels.
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BERLIN. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat in ihrer Doktorarbeit mindestens 27 Mal wissenschaftlich nicht korrekt gearbeitet. Dies geht aus einem bisher geheimen Abschlußbericht der Plagiatsprüfung hervor, die der Allgemeine Studierendenausschuß (AStA) der Freien Universität Berlin (FU) Anfang der Woche veröffentlicht hatte.

„Das Präsidium muß jetzt erneut entscheiden und Giffeys Doktortitel entziehen, da die Rüge rechtswidrig war. Sollte Giffey nicht nur das Amt der Bürgermeister*in von Michael Müller übernehmen, sondern auch das der Wissenschaftssenator*in, wäre das eine Bankrotterklärung für den Wissenschaftsstandort Berlin“, forderte AStA-Referent Janik Besendorf.

In dem nun publik gewordenen Gutachten heißt es, es seien fünf Stellen in der 205 Seiten langen Doktorarbeit gefunden worden, in dem Giffey ganze Sätze oder noch größere Textpassagen wörtlich und ohne Quellenangabe übernommen hatte. An 22 weiteren Stellen habe sie zwar nicht eins zu eins zitiert, dafür aber sinngemäß und ebenso ohne Nennung der eigentlichen Autoren. Die Universität hatte versucht, den Bericht unter Verschluß zu halten, bis der AStA einen Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz stellte.

Plagiatsfinder beanstandeten 119 Verstöße

Giffeys Dissertation war Anfang 2019 überprüft worden. Dabei waren 119 Verstöße gegen Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens festgestellt worden. Monate später entschied die Leitung der Freien Universität, daß die SPD-Politikerin ihren Doktortitel behalten dürfe, sie jedoch eine Rüge erhalte. Die Plagiatsfinder der Plattform VroniPlag kritisierten die Entscheidung scharf.

Der an der Untersuchung beteiligter Professor der Humboldt-Univerität, Gerhard Dannemann,sagte: „Ich kenne keine Arbeit, die 119 Plagiate enthält und bei der die Rechtsprechung gesagt hätte, das sei ja gar nicht so schlimm, das nimmt noch nicht überhand.“ Anschließend war zudem bemängelt worden, daß das Berliner Hochschulgesetz das Instrument der Rüge gar nicht kenne.

Die Universität läßt dies laut FAZ derzeit juristisch prüfen. Der AStA verdeutlichte: „Die vom Gremium empfohlene Rüge ist gesetzlich nicht vorgesehen: Das Berliner Hochschulgesetz kennt nur Entziehung oder nicht.“

AStA vermutet politische Gründe

AStA-Referentin Anna Müller vermutet auch politische Gründe für das ihrer Ansicht nach zu laxe Vorgehen gegen Giffey: „Studierende fallen durch Prüfungen, weil sie zwei Zitatangaben vergessen haben. Selbst CDU-Politiker Frank Steffel wurde der Doktortitel durch die FU entzogen, obwohl er weit weniger abgeschrieben hatte. Wir sehen hier keinerlei Verhältnismäßigkeit, sondern politisches Kalkül der FU-Führung.“

Die SPD in Berlin-Neukölln hatte im September angekündigt, Giffey für die Wahl zum Abgeordnetenhaus im kommenden Jahr aufzustellen. Gerüchten zufolge könnte sie als Spitzenkandidatin antreten und bei einem möglichen Wahlsieg dem amtierenden Regierenden Bürgermeister Michael Müller nachfolgen. Der Parteitag, an dem der SPD-Spitzenkandidat nominiert werden soll, findet Ende Oktober statt. (ls)

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) Foto: picture alliance
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