BERLIN. Der Bund will die Kosten für die Behandlung ausländischer Corona-Patienten in Deutschland übernehmen. „Europa steht auch in Krisenzeiten zusammen“, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag laut der Nachrichtenagentur dpa vor einer Sitzung des Corona-Kabinetts.
Derzeit würden Krankenhäuser in Deutschland auf Intensivstationen mehr als 200 schwererkrankte Corona-Patienten aus anderen EU-Ländern wie Italien, Frankeich und Belgien versorgen. Man sei in der Lage, weitere Patienten zur Behandlung aufzunehmen, erläuterte Spahn. „Das ist unser Verständnis von europäischer Solidarität.“
Kosten bis zu 20 Millionen Euro
Nach dpa-Angaben heißt es in den Vorschlägen zur Kostenübernahme, normalerweise würden die Behandlungskosten den Ländern in Rechnung gestellt. Darauf solle nun aber verzichtet werden. „Es handelt sich dabei ausschließlich um Covid-19-bedingte Notfälle, für die die jeweiligen Kapazitäten der betreffenden EU-Nachbarländer nicht ausreichen“, wird der Vorstoß begründet. Die geschätzten Kosten hierfür belaufen sich laut Gesundheitsministerium auf bis zu 20 Millionen Euro.
Die Maßnahme soll zunächst bis Ende September gelten, um entsprechende „Unsicherheiten“ bei den Krankenhäusern zu beseitigen. (krk)