BRETZENHEIM. Linksextreme haben sich zur Schändung eines Denkmals für deutsche Kriegsgefangene im rheinland-pfälzischen Bretzenheim bei Bad Kreuznach bekannt. Eine anonyme Gruppe bezeichnete die Erinnerungsstätte auf dem linksradikalen Szeneportal „Indymedia“ als „geschichtsrevisionistisches ‘Heldengedenken’“.
In der Nacht zu Allerheiligen „entgegneten wir diesem Spuk mit unserer Zerstörungswut und verschandelten das Mahnmal“, hieß es in dem Bekennerschreiben weiter. „Deutsche Täter sind keine Opfer, Geschichtsrevisionist*innen angreifen.“
Zehntausende kamen in den Lagern ums Leben
Die bislang unbekannten Täter sprühten linksextreme Parolen auf das Denkmal „Feld des Jammers“, das zu den Rheinwiesenlagern gehört. „Keine Opfer, sondern Täter“ oder „Jammert woanders“ sowie „Nazi-Dreck“ prangt nun auf dem Mahnmal. Zudem zerstörten die Vandalen einen Gedenkkranz und eine Blumenschale. Die Polizei ermittelt gegen unbekannt.
Das Mahnmal war 1966 durch eine Privatinitiative finanziert und errichtet worden. Es ist „allen in Gefangenschaft verstorbenen deutschen Soldaten zum Gedenken“ gewidmet. Bad Kreuznach war ein Standort der Rheinwiesenlager, in denen die USA, Großbritannien und Frankreich ab April 1945 rund eine Million deutscher Kriegsgefangener untergebracht hatten.
Die Vereinigten Staaten verweigerten dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes den Zutritt. Die Gefangenen mußten in Erdlöchern leben. Zehntausende starben, bis die Lager im September 1945 aufgelöst wurden. (ls)