BERLIN. Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich zur „Ehe für alle“ bekannt. „Die ‘Ehe für alle` ist ein Fakt, ist abgestimmt worden, ist akzeptiert worden, gilt für mich. Und alles, was jetzt weiter rechtlich noch daran hängt, wird auch umgesetzt“, sagte sie laut queer.de während einer Veranstaltung der Lesben und Schwulen in der Union (LSU). Noch 2017 hatte sich die Politikerin gegen die „Ehe für alle“ ausgesprochen und sie als Gefahr für das „Fundament unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts“ bezeichnet.
Kramp-Karrenbauer äußerte sich bei dieser Gelegenheit auch zu ihrem Witz über Toiletten für Intersexuelle. Der sei „aus dem Zusammenhang gerissen worden“. Es habe ihr ferngelegen, jemanden zu verletzten. Die Christdemokratin hatte während einer Karnevalssitzung Ende Februar gesagt, Toiletten für das dritte Geschlechte seien „für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen“.
WerteUnion tue CDU nicht gut
Die Politikerin betonte während der Veranstaltung im Konrad-Adenauer Haus, daß die LSU zur CDU gehörten. Zugleich sprach sie sich gegen „weltanschauliche Kreise“ innerhalb der Partei aus. „Das ist auch der Grund, weshalb ich mich so schwer tue, wenn jetzt die Anträge kommen für eine Werteunion. Weil ich glaube, daß das einer Volkspartei nicht gut tut.“
Die WerteUnion ist ein konservativer Verband innerhalb der Union. Die vor rund zwei Jahren gegründete Organisation kritisiert unter anderem die Asylpolitik der Bundesregierung. Zu ihren Mitgliedern gehört auch der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen. (ag)