MÜNCHEN. Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, hat erneut an „Seenotretter“ gespendet. Diesmal ging eine Zuwendung in Höhe von 50.000 Euro an den Verein „Sea Eye e.V.“ und nicht erneut an den „Mission Lifeline e.V.“, der sich wegen eines Twitter-Postings dem Vorwurf ausgesetzt hatte, zu Scheinehen aufrufen zu wollen.
Der Spender hatte sich offenbar ebenfalls an dem Posting gestört. Die Bild-Zeitung zitiert den Sprecher von Kardinal Marx mit den Worten: „Eine Ehe ist ein Bund von zwei Menschen, der nicht aus anderen Zwecken eingegangen werden sollte“. Eine Änderung der Spendenpraxis des Kardinals für „Seenotretter“ ist dagegen nicht in Sicht: „Wir unterstützen die Seenotrettung aus humanitären Gründen, weil noch immer Menschen auf dem Mittelmeer sterben“, so sein Sprecher.
Zweite Spende innerhalb weniger Monate
Bekannt wurde die Spende wenige Tage nachdem ein Tweet von „Mission Lifeline“ für Empörung gesorgt hatte. Der NGO wurde vorgeworfen, auf dem Kurznachrichtendienst dazu aufgerufen zu haben, Ehen mit Asylbewerbern einzugehen. Gegen den Vorwurf, sie rufe zu Scheinehen auf, geht die Organisation mittlerweile juristisch vor.
Im vergangenen Jahr hatte Marx der Organisation, die dafür bekannt ist, auf ihrem Schiff Lifeline Migranten vor der libyschen Küste aufzunehmen und sie nach Europa zu bringen, 50.000 Euro gespendet. Später verteidigte er die Zuwendung mit den Worten: „Jesus würde helfen“. (tb)
Anmerkung der Redaktion: In der Vorversion dieses Artikels war behauptet worden, daß Kardinal Marx dem „Mission Lifeline e.V.“ erneut eine Tranche von 50.000 Euro zugewendet hätte. Dies hat sich als unzutreffend erwiesen.
„Mission Lifeline e.V.“ legt zusätzlich Wert auf die nachfolgende Gegendarstellung, die wir ohne Präjudiz für die Sach- und Rechtslage veröffentlichen:
Zu der Behauptung, Kardinal Marx hätte der deutschen Flüchtlingsorganisation Mission Lifeline erneut 50.000 Euro gespendet, stellen wir fest: „Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, hat der deutschen Flüchtlingsorganisation Mission Lifeline nicht erneut 50.000 Euro gespendet.“
Dresden, den 06.02.2019
Axel Steier und Dorit Starke für den Mission Lifeline e.V.