WIESBADEN. Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) will gesetzlich gegen moslemische Eltern vorgehen, die ihre Kinder zum Fasten verpflichten. „Wer kleine Kinder dazu bringt, in der Zeit des Ramadans zu fasten, übt einen gesundheitsgefährdenden Einfluß auf diese Kinder aus. Durch Eltern oder Dritte erzwungenes Kinderfasten sollte deshalb gesetzlich untersagt und strafrechtlich sanktioniert werden“, sagte sie der Bild-Zeitung.
Kühne-Hörmann zufolge beklagten Schulleiter, daß Schüler moslemischen Glaubens während des Fastenmonats Ramadan durch diesen Brauch negativ im Unterricht beeinflußt werden. Zwar gebe es Stellen im Strafgesetzbuch, die das Kindeswohl sicherstellten, doch in diesem Fall griffen sie nicht.
Die Ministerin schlug eine Erweiterung des Paragraphen 171 des Strafgesetzbuches vor, der die Fürsorge- und Erziehungsplicht regelt. „Ich bin dafür, daß sich Eltern, die ihre Kinder in einer religiös fundamentalistischen Art und Weise erziehen, künftig strafrechtlich – und damit vor Gericht – verantworten müssen“, betonte die Christdemokratin.
Islamkritikerin hält nichts von falscher Toleranz
Anfang der Woche hatte bereits die Rechtsanwältin und Islamkritikerin Seyran Ates vor einer falschen Toleranz gegenüber dem Islam in der Schule gewarnt. Es dürfe nicht sein, daß wegen der islamischen Fastenbräuche Prüfungen verschoben werden.
Seit dem Beginn des Ramadan am vergangenen Sonntag sind Moslems angehalten, zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang keine Nahrung zu sich zu nehmen. (ag)