HAMELN. Im Fall der Körperverletzung an einer Berufsschule im niedersächsischen Hameln sind neue Details bekannt geworden. Der 17 Jahre alte Rumäne hatte seinen gleichaltrigen deutschen Mitschüler zusammengeschlagen wegen der Bitte, in einer klasseninternen Chatgruppe auf Deutsch zu schreiben. Der Fall hatte sich bereits am 11. September ereignet, aber erst die Veröffentlichung eines Tatvideos im Internet sorgte für größere Aufmerksamkeit.
Derzeit verteilen sich sowohl über Twitter als auch über Facebook mehrere Videosequenzen, die ein Körperverletzungsdelikt vor einer Hamelner Berufsschule zeigen.
Die Videos liegen uns vor. Sowohl Täter als auch Opfer sind bekannt. Die Ermittlungen zur Tat vom 11.09. laufen. pic.twitter.com/LCVqLMHiZm
— Polizei Hameln (@Polizei_HM) 20. September 2018
Das Opfer wurde schwer verletzt und mit Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma in ein Krankenhaus eingeliefert. Der rumänische Täter wurde von der Schule suspendiert. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen vorsätzlicher Körperverletzung ein, berichtet die Deister- und Weserzeitung.
Handy-Filmer drohen Anzeigen
Die Schulleitung kündigte Konsequenzen für den Fall an, daß die Personen, die den Angriff filmten, Schüler ihrer Einrichtung seien. Ein Pressesprecher der Polizei Hameln sagte: „Es könnte sein, daß Verfahren wegen unterlassener Hilfeleistung eingeleitet werden.“
Die Berufsschule hatte bereits am 12. September auf ihrer Homepage eine Stellungnahme unter dem Titel „Kommunikation gelingt, wenn man dieselbe Sprache spricht“ zu dem Vorfall veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem: „Mißverstanden wurde das offensichtlich von dem jugendlichen Autor, der am Mittag statt diesem Wunsch nachzukommen, körperliche Gewalt einsetzte.“ Die Stellungnahme sorgte in den sozialen Netzwerken für Unverständniß und empörte Reaktionen. (ag)