GREIFSWALD. Sechs Wochen nach dem Überfall auf einen Verbindungsstudenten in Greifswald hat die Polizei dort mehrere Gebäude durchsucht. Im Mittelpunkt der Maßnahme steht ein linkes Zentrum. Es werde derzeit gegen drei Verdächtige wegen Raubes ermittelt.
Die Polizei teilte mit, in dem Zusammenhang sei auch die Privatwohnung des 29 Jahre alten mutmaßlichen Haupttäters durchsucht worden. Zeugen berichteten, daß bei der Durchsuchung mehrere Gestände beschlagnahmt wurden, schreibt der Nordkurier.
Ermittlungsabläufe verzögerten Termin für Durchsuchungen
Den zeitlichen Abstand zwischen dem Überfall auf den Studenten und den Durchsuchungen begründete die Staatsanwaltschaft mit Ermittlungsabläufen. So habe sich der konkrete Verdacht erst im Verlauf der Untersuchungen ergeben.
Der AfD-Fraktionsvorsitzende im Schweriner Landtag, Nikolaus Kramer, kommentierte den Polizeieinsatz. Er hoffe, daß mit „derselben Entschlossenheit, mit dem der Rechtsextremismus bekämpft wird, zukünftig gegen jede Form des Extremismus, so auch gegen den Linksextremismus, vorgegangen“ werde.
Angreifer schlugen zu
Anfang Juni war der Verbindungsstudent vor dem linken Zentrum von drei Personen bedrängt und geschlagen worden. Einer der Täter stahl ihm dann sein Verbindungsband. Anschließend flüchteten die Unbekannten in das Haus des Vereins „Internationales Kultur- und Wohnprojekt“. Der eintreffenden Polizei verweigerten daraufhin über 15 Personen den Zutritt zu dem Gebäude. Die Beamten zogen sich daraufhin zur Deeskalation zurück.
Der Fall löste in Mecklenburg-Vorpommern eine Debatte über rechtsfreie Räume aus. (ag)