WOLFSBURG. Ein Asylbewerber hat in Niedersachsen mit falschen Identitäten Sozialleistungen in Höhe von insgesamt 24.537 Euro erschlichen. Gegen den 32 Jahre alten Mann aus dem Sudan verhängte das Schöffengericht am Amtsgericht Wolfsburg eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren. Der Verurteilte habe mit dem Geld seine Spielsucht finanziert, schreibt die Wolfsburger Allgemeine.
Das Gericht sah es als erwiesen an, daß der Afrikaner sich im August 2015 in der Landesaufnahmebehörde in Braunschweig als Asylbewerber gemeldet habe. Von dort sei er einer Kommune zugewiesen worden. Unter Angabe von sechs verschiedenen Namen habe er in Wolfsburg, Hannover, Lehrte, Braunschweig, der Gemeinde Stuhr und dem Landkreis Harburg Sozialleistungen erhalten.
„Brauchte das Geld um zu spielen“
Vor Gericht sei der Sudanese geständig gewesen. „Ich bin spielsüchtig und brauchte das Geld, um zu spielen.“ Er wolle das Geld in Raten zurückzahlen.
Eine Mitarbeiterin der Landesaufnahmebehörde sagte als Zeugin aus, daß es im Sommer 2015 nicht möglich gewesen sei, Fingerabdrücke des Mannes zu nehmen. Das sei dem großen Andrang an Asylbewerbern geschuldet gewesen. In der Urteilsbegründung sagte die Richterin: „Sie haben sich reuig gezeigt und der Staat hat es ihnen einfach gemacht, sich eine neue Identität zuzulegen.“ (ag)