SUHL. Die Thüringer Polizei ermittelt wegen eines möglichen Anschlags auf das Auto des AfD-Bundestagsabgeordneten Anton Friesen. Der AfD-Politiker war am Donnerstag abend bei einem Bürgerdialog im thüringischen Zella-Mehlis. Als er von der Veranstaltung zurückfuhr, bemerkten er und sein Mitarbeiter ein Ruckeln am Fahrzeug. Grund waren mehrere lockere Radmuttern an allen vier Rädern. Friesen geht von einem Anschlag aus und vermutet Linksextremisten hinter der Tat.
Die Polizei widersprach auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT zuerst der Darstellung des AfD-Abgeordneten. Es seien nur lockere Bolzen an einem Rad festgestellt worden. Ob diese absichtlich gelöst worden seien, oder sich von selbst gelockert hätten, stehe derzeit nicht fest. Bislang habe die Polizei keinen Hinweis auf einen politisch motivierten Anschlag, sagte die Sprecherin der Landespolizeiinspektion Suhl, Cindy Beyer, der JF am Freitag mittag.
Polizei bestätigt Friesens Version
Kurze Zeit später veröffentlichte die Polizei jedoch eine Mitteilung, in der sie Friesens Version bestätigte. Die Radmuttern an allen vier Rädern seien locker gewesen. „Ob eine politisch motivierte Tat vorliegt, kann im Moment nicht zweifelsfrei gesagt werden. Ein Sachverständiger wird das Fahrzeug kommende Woche untersuchen und möglicherweise Aufschluss über die tatsächliche Ursache geben.“
Friesen forderte die übrigen Parteien auf, die Tat zu verurteilen. „Es gibt keine Opfer erster und zweiter Klasse. Tagtäglich schwappt eine Welle der Gewalt gegen AfD-Mitglieder, unsere Sympathisanten und Mandatsträger. Es muß endlich Schluß sein mit jeder Form der Bagatellisierung, Verharmlosung und Relativierung.“ (krk)