FRANKFURT/ MAIN. Die Liberal-Konservativen Reformer (LKR) haben Bernd Lucke zum Spitzenkandidaten für die Europawahl im kommenden Jahr gekürt. Der Europaabgeordnete setzte sich dabei am Samstag in Frankfurt am Main in einer Kampfkandidatur gegen seinen Abgeordnetenkollegen Hans-Olaf Henkel durch. Auf Lucke entfielen bei der Aufstellungsversammlung 78 Stimmen, auf Henkel 60.
Der Bundesvorsitzende der Partei, Bernd Kölmel, trat nicht zur Wahl an. Derzeit ist die AfD-Abspaltung LKR mit fünf Abgeordneten im Europaparlament vertreten. Die Partei hat sich dort der Fraktion der „Europäischen Konservativen“ angeschlossen, der auch die britischen Tories angehören.
Von ALFA zu LKR
Lucke war im Juli 2015 als AfD-Vorsitzender abgewählt worden, trat in der Folge aus der Partei aus und gründete zusammen mit Henkel, Kölmel und weiteren Ex-AfD-Politikern die Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA). Diese mußte sich nach einem verlorenen Rechtsstreit mit der Lebensschutzorganisation „Aktion Lebensrecht für alle“, die das gleiche Kürzel trägt, in Liberal-Konservative Reformer umbenennen.
Zur Bundestagswahl war die Partei nicht angetreten. Bei der Landtagswahl in Bayern am 14. Oktober konnte sie in zwei der sieben Bezirke – Oberbayern und Schwaben – genügend Unterschriften sammeln, um zugelassen zu werden. (tb)