MÜNCHEN. Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, hat der Flüchtlingshilfeorganisation „Mission Lifeline“ 50.000 Euro gespendet. Das hat das Erzbistum auf Twitter bestätigt und dort auch zu weiteren Spenden für die Organisation aufgerufen. „Wer sich Kardinal Marx anschließen will in der Unterstützung der Seenotrettung hat hier eine einfache Möglichkeit per SMS“, schrieb das Bistum unter Verweis auf einen Tweet des Lifeline-Kapitäns Claus-Peter Reisch.
Dieser hatte zuvor Marx für die finanzielle Zuwendung gelobt. „Ich bedanke mich für die überaus großzügige Unterstützung durch das Erzbistum München-Freising für die nächste Mission! Vielen Dank Herr Kardinal Marx!“ Das Geld stammt laut einer Sprecherin des Bistums aus privaten Mitteln des Kardinals, berichtete der Bayerische Rundfunk.
Italien spricht von Schleusertätigkeiten
Zuletzt hatte der Vatikan eine Anfrage der Organisation abgelehnt, künftig unter der Flagge des Kirchenstaats im Mittelmeer fahren zu dürfen. Man könne einer entsprechenden Bitte von Anfang Juli nicht nachkommen, weil das „Schiff keine tatsächliche Beziehung zum Vatikanstaat“ habe, hieß es in dem Schreiben an Reisch.
Der Vatikan könne „die eigene Zuständigkeit über das Schiff nicht ausüben“ sowie „die Immunität von Besatzung und Passagieren nicht gewährleisten“. Derzeit liegt die bisher unter niederländischer Flagge fahrende Lifeline beschlagnahmt im Hafen von Valletta. In Malta läuft derzeit auch ein Prozeß gegen Reisch. Ihm wird vorgeworfen, das Schiff ohne rechtmäßige Registrierung in die Gewässer Maltas gesteuert zu haben. Die italienische Regierung wirft der Organisation Schleusertätigkeiten vor. Das Schiff war zuletzt mit über 230 Einwandern an Bord in den Hafen Vallettas eingelaufen. (tb)