WIESBADEN. SPD und Linkspartei haben mit Empörung auf eine Karnevalsrede von Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) reagiert. Beuth hatte am Wochenende während einer Fasnachtsveranstaltung in seinem Heimatort Taunusstein in einer Büttenrede einen Witz über minderjährige Flüchtlinge gemacht. Wörtlich sagte er:
„Schwer gedrückt, wenn Migration ins Zentrum rückt. Vor dem Flüchtlingsverwalter verschleiert mancher gern sein Alter. Das stellt unseren Staat fast bloß, macht Bürger ganz verständnislos. Manch Flüchtling in ’nem Jugendheim, könnt’ fast eher Rentner sein.“
Linken-Fraktionschefin Janine Wissler warf dem Innenminister daraufhin vor, minderjährige Flüchtlinge verspottet zu haben. Seine Rede sei „grauenvoll“ gewesen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen schrieb auf Twitter: „unterirdisch“.
Hessens Innenminister Peter #Beuth über minderjährige Flüchtlinge. Helau… pic.twitter.com/9pPTsvoTQ1
— Carsten Sinß (@csinss) 28. Januar 2018
Der Vorsitzende der SPD Oestrich-Winkel, Carsten Sinß, der die Rede Beuths gefilmt und publik gemacht hatte, verurteilte die Äußerungen gegenüber der Hessenschau: „Fastnacht hin oder her: Daß sich ausgerechnet ein Innenminister die Allerschwächsten in der Gesellschaft – minderjährige Kriegsflüchtlinge – rauspickt und von Einzelfällen auf eine ganze Gruppe verallgemeinert, ist weder aus der Bütt heraus lustig noch dem Amt eines Innenministers angemessen.“ (krk)