BERLIN. Die AfD hat sich positiv zur Entscheidung der ungarischen Regierung geäußert, Gender-Studiengänge an Universitäten zu untersagen. „Wir sollten das zum Anlaß nehmen, auch in Deutschland die Gender-Lehrstühle einer kritischen, wissenschaftlichen Überprüfung zu unterziehen“, sagte der bildungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bundestag, Götz Frömming, der JUNGEN FREIHEIT.
Niemand habe etwas gegen seriöse Geschlechterforschung, betonte Frömming, aber für jede wissenschaftliche Disziplin müsse auch gelten, daß ihre Erkenntnisse einer Überprüfung standhielten. Das sei bei der „Gender-Ideologie“ nicht der Fall. Diese verhalte sich im Vergleich zur Biologie wie Astrologie zu Astronomie. „Das eine ist Glaubenssache, das andere eine überprüfbare Naturwissenschaft.“
Wer der Meinung anhänge, das Geschlecht sei lediglich ein soziales Konstrukt, das man jeden Tag nach Belieben wechseln könne, solle das in seinem privaten Umfeld vertreten. „Es geht aber nicht, daß es für solche Ansichten steuergeldfinanzierte Lehrstühle und andere akademische Weihen gibt“, kritisierte Frömming.
Von Storch: „Gender-Lehrstühle abwickeln“
Die ungarische Regierung plant in einem Entwurf, den Universitäten per Ministerialverfügung zu untersagen, Gender-Studiengänge anzubieten. „Niemand will ‘Genderologen’ anstellen, man braucht also auch keine auszubilden“, sagte der stellvertretende ungarische Ministerpräsident Zsolt Semjén dem TV-Sender atv.
Auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Beatrix von Storch lobte das Vorgehen der ungarischen Regierung. „Die Gender-Studies waren von Anfang an ein ideologisches Projekt, bei dem es nicht um wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn ging, sondern um die Durchsetzung einer politischen Agenda. Öffentliche Mittel für Wissenschaft und Forschung auf diese Weise für linke Indoktrination zweckzuentfremden, ist weder im Sinne der Wissenschaft, noch im Sinne des Steuerzahlers“, sagte von Storch der JF.
„Darum sollten die Gender-Lehrstühle abgewickelt werden.“ Womit diese sich befaßten, könnte durch die klassischen Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften besser und neutraler erforscht werden. (krk)