KÖLN. Ein 16 Jahre alter Asylbewerber ist wegen Vorbereitung eines Terroranschlags zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Die Richter am Kölner Landgericht befanden den 16jährigen Syrer einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat für schuldig. Die Staatsanwaltschaft hatte zwei Jahre und drei Monate beantragt.
Demnach hat sich Mohamed J. in einem Internet-Chat gegenüber einem „IS-nahen Gesprächspartner“ zum Bau einer Bombe bereit erklärt. Laut Zeugenaussagen habe er mit seinem Handy Nachrichten über die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) verschickt. Die Planung habe sich aber noch in einem sehr frühen Stadium befunden. Eine konkrete Gefährdung der Bevölkerung habe es zu keinem Zeitpunkt gegeben, erklärte das Gericht.
Vater: Urteil entspringt Islamfeindlichkeit
Während des Prozesses soll er nach einem Bericht des Kölner Express gesagt haben: „Wer nicht an Allah glaubt, mit dem will ich nichts zu tun haben.“ Der Vater des jungen Terroristen wittert hinter dem Urteil Islamfeindlichkeit: „Das Gericht setzt den Islam mit dem IS gleich. Und mein Sohn muß jetzt darunter leiden. Dieses Urteil ist nicht gerecht.“ Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Der Syrer war im Mai 2016 mit seiner Familie nach Deutschland eingereist. (tb)