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Terrorismusverdacht: „Falscher Syrer“: Behörden gehen von rechtsextremem Motiv aus

Terrorismusverdacht: „Falscher Syrer“: Behörden gehen von rechtsextremem Motiv aus

Terrorismusverdacht: „Falscher Syrer“: Behörden gehen von rechtsextremem Motiv aus

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Eingang zur Bundeswehrkaserne in Hammelburg Foto: picture alliance/ dpa
Terrorismusverdacht
 

„Falscher Syrer“: Behörden gehen von rechtsextremem Motiv aus

Nach der Festnahme eines Bundeswehrsoldaten, der sich als syrischer Flüchtling ausgegeben hatte, geht die Staatsanwaltschaft von einem rechtsextremen Motiv aus. Der am Mittwoch festgenommene Oberleutnant soll einen Anschlag geplant haben, den er Asylbewerbern in die Schuhe schieben wollte.
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FRANKFURT. Nach der Festnahme eines Bundeswehrsoldaten, der sich als syrischer Flüchtling ausgegeben hatte, geht die Staatsanwaltschaft von einem rechtsextremen Motiv aus. Am Mittwochmorgen war der im französischen Illkirch stationierte 28 Jahre alte Franco A. vom Bundeskriminalamt im unterfränkischen Hammelburg festgenommen worden. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft Frankfurt soll er einen Anschlag geplant haben, den er Asylbewerbern in die Schuhe schieben wollte.

Er hatte sich zunächst an der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen als Asylbewerber registrieren lassen, später im mittelfränkischen Zirndorf einen Platz in einer Gemeinschaftsunterkunft sowie monatliche Zahlungen in Höhe von 400 Euro erhalten, berichtet die Bild-Zeitung. Bei der Bundeswehr erschien er weiterhin regelmäßig zum Dienst. Nach Medienberichten lebte er in Zirndorf unter dem Alias David Benjamin und gab vor, syrischer Christ zu sein. Arabisch sprach er hingegen nicht, nur gebrochenes Französisch.

Waffe auf Flughafentoilette versteckt

Der Oberleutnant hatte im Januar in einer Toilette am Flughafen Wien eine geladene Schußwaffe versteckt. Bei dem Versuch, sie im Februar wieder zu holen, wurde er vorübergehend festgenommen. Nach seiner Freilassung dauerte es bis zum 19. April, bis ihn der Militärische Abschirmdienst vernahm. Dabei bestätigte er seine frühere Version, daß er die Pistole, die er am Wiener Flughafen versteckte, gefunden habe.

Die Ermittler sehen bei ihm Anhaltspunkte für eine schwere staatsgefährdende Tat. Auch ein 24jähriger Student, mit dem A. gechattet hatte, geriet ins Visier der Ermittler. „Wir wissen aus verschiedenen Sprachnachrichten, daß beide Beschuldigte eine entsprechende fremdenfeindliche Gesinnung haben. Das ging aus den Gesprächen hervor“, sagte eine Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft. Ob der Soldat seine falsche Identität für einen Anschlag nutzen wollte, ist derzeit noch unklar. (tb)

Eingang zur Bundeswehrkaserne in Hammelburg Foto: picture alliance/ dpa
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