BERLIN. Nach dem Sieg Emmanuel Macrons bei der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl haben deutsche Politiker erleichtert reagiert. „Proeuropäischer sozialer Marktwirtschaftler gewinnt! Glückwunsch Emmanuel Macron!“, zeigte sich CDU-Bundesvize Armin Laschet auf Twitter erfreut.
„Emmanuel Macron macht auch Deutschland Mut“, lobte FDP-Chef Christian Lindner das Wahlergebnis der Franzosen. Regierungssprecher Steffen Seibert freute sich auf Twitter, es sei gut, daß Macron mit seinem Kurs für eine starke EU und soziale Marktwirtschaft Erfolg hatte. Für die Stichwahl in zwei Wochen wünschte er dem unabhängigen Kandidaten alles Gute.
Ich gratuliere @EmmanuelMacron! Alle DemokratInnen in Frankreich müssen sich nun vereinen, damit er und keine Nationalistin Präsident wird.
— Martin Schulz (@MartinSchulz) 23. April 2017
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz schrieb auf Twitter: „Ich gratuliere Emmanuel Macron! Alle DemokratInnen in Frankreich müssen sich nun vereinen, damit er und keine Nationalistin Präsident wird.“ Gegenüber dem „heute Journal“ des ZDF kündigte Schulz an, er wolle für Macron Wahlkampf machen. „Er könnte ja auch mein zukünftiger Partner als französischer Präsident mit einem neuen Bundeskanzler sein“, begründete der SPD-Chef sein Vorhaben.
Grünen-Politiker gibt Deutschland Schuld am Ergebnis
Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) zeigte sich sicher, daß Macron der neue französische Präsident werde. „Er war der einzige proeuropäische Kandidat, der sich nicht versteckt hat hinter Vorurteilen gegenüber Europa.“
Der CSU-EU-Politiker Manfred Weber rief zu einem gemeinsamen Bündnis aller Parteien gegen Le Pen auf. „Die stolze Nation Frankreich darf nicht von einer Gaunerin regiert werden“, warnte Weber. „Alle Demokraten müssen jetzt gegen die Radikalen und Populisten zusammenhalten.“
Das dürfen wir nicht länger verschweigen: 21% für #LePen sind auch Resultat der deutschen Dominanz in #EU. Solidarität statt Schulmeisterei!
— Sven Giegold (@sven_giegold) 23. April 2017
Der Grünen-EU-Politiker Sven Giegold gab Deutschland eine Mitschuld am starken Abschneiden Marine Le Pens. Das Ergebnis der Front-Nation-Chefin sei „auch Resultat der deutschen Dominanz in EU. Solidarität statt Schulmeisterei“, forderte Giegold auf Twitter. „Jetzt gibt’s kein Pardon mehr! Nun müssen wir alle Macron unterstützen. Es geht um’s Ganze statt inhaltlicher Differenzen in Einzelfragen!“
Macron war am Sonntag laut offiziellem Endergebnis auf 23,75 Prozent gekommen, gefolgt von Le Pen mit 21,53 Prozent. Auf Platz drei landete der Kandidat der Konservativen, François Fillon, mit 19,91 Prozent knapp vor dem unabhängigen Sozialisten Jean-Luc Melenchon, der 19,64 Prozent erzielte. Fillon kündigte noch am Sonntag an, in der Stichwahl Macron zu unterstützen. „Die Enthaltung entspricht nicht meiner Natur, vor allem wenn eine extremistische Partei sich der Macht nähert.“ (krk)